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FOKUS 3-Lage in Ägypten drückt Stimmung an Europas Aktienmärkten

Veröffentlicht am 31.01.2011, 18:23
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* Dax schließt 0,4 Prozent im Minus bei 7077 Zählern

* Anleger fürchten Instabilität in der gesamten Region

* US-Börsen gehen auf Erholungskurs, Intel schwächer

(neu: Intel, Dialog, Infineon, US-Börsen)

Frankfurt, 31. Jan (Reuters) - Die Unruhen in Ägypten haben an Europas Börsen Spuren hinterlassen. Belastet von der Furcht vor einer Ausbreitung der Proteste auf andere Staaten der Region schloss der Dax<.GDAXI> am Montag 0,4 Prozent schwächer bei 7077 Zählern. Der Londoner FTSE 100<.FTSE> beendete den Handel 0,3 Prozent im Minus, der EuroStoxx50<.STOXX50> rettete sich dagegen mit 0,1 Prozent knapp ins Plus.

Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC>, die bereits am Freitag mit teils herben Abschlägen auf die Proteste in Ägypten reagiert hatten, gingen dagegen auf Erholungskurs. Dort standen unter anderem Übernahmen und solide Quartalsergebnisse von Großkonzernen wie Exxon im Mittelpunkt. Einen Dämpfer erhielten die New Yorker Märkte aber durch die Rücknahme der Prognose durch Intel. Die Aktien des Chipriesen gaben um 1,5 Prozent nach. Am deutschen Markt rutschten Dialog Semiconductor kurzzeitig um bis zu 3,2 Prozent ab und schlossen 0,9 Prozent schwächer. Die Aktien von Infineon beendeten den Handel 0,2 Prozent tiefer.

Hauptgesprächsthema an Europas Börsen war aber die instabile Lage in Nordafrika. "Ägypten allein würde an den Finanzmärkten keine Besorgnis auslösen", sagte Bernard McAlinden, Investmentstratege bei NCB Stockbrokers. Wichtiger sei die Furcht vor einem Übergreifen der Proteste auf die erdölexportierenden Länder am Persischen Golf. Nach Meinung von Jonathan Sudaria, Händler beim Onlinebroker London Capital Group, ist Ägyptens Einfluss auf die Weltwirtschaft zwar begrenzt. "Aber seine Bedeutung für die Transportwege des internationalen Handels ist riesig." In Kairo selbst blieb die Börse am Montag geschlossen.

Einige Händler sprachen allerdings von einer moderaten Reaktion. "Die Dax-Verluste am Morgen waren übertrieben", sagte ein Händler. Die Lage in Ägypten sei eine willkommene Ausrede für die Anleger gewesen, um Gewinne mitzunehmen. Seit Jahresbeginn hat der Dax über zwei Prozent zugelegt.

AKTIEN VON TOURISTIK-UNTERNEHMEN UND LEONI UNTER DRUCK

Vor allem die Aktien von Tourismus- und Fluggesellschaften bekamen aber die Unsicherheit mancher Investoren zu spüren. "Für die Branche war Ägypten schließlich ein sehr lukratives Ziel", erklärte ein Händler. "Tunesien und Ägypten machen zusammen zwar nur zehn Prozent der Gewinne der Reisekonzerne aus, aber sie leiden unter der Risikoaversion", erklärte Matthias Desmarais, Touristik-Analyst bei Exane BNP Paribas in Paris. Die TUI-Aktien fielen im MDax<.MDAXI> um 2,1 Prozent. Die in London gelisteten Aktien der Tochter Tui Travel und die Papiere von Thomas Cook verloren 2,6 beziehungsweise drei Prozent. Bei Lufthansa, KLM-Air France und der aus dem Zusammenschluss von British Airways und Iberia hervorgegangenen International Consolidated Airlines Group beliefen sich die Verluste auf 1,6 bis 1,9 Prozent.

Die Titel des Autozulieferers Leoni fielen um 3,4 Prozent auf 31,33 Euro. Der Autozulieferer lässt in Ägypten unter anderem Kabelsätze und komplette Bordnetz-Systeme für Pkw und Nutzfahrzeuge fertigen und beschäftigt allein in einem Werk bei Kairo 4000 Mitarbeiter. Die dortige Fertigung sei seit Sonntag so gut wie zum Erliegen gekommen, teilte Leoni mit.

Die mögliche Beeinträchtigung der Produktion in ihren ägyptischen Werken belastete auch einige europäische Zement-Hersteller. Die Aktien von Italcementi, Titan Cement und Lafarge rutschten zwischen 1,6 und 4,2 Prozent ab. In ihrem Sog gaben die Titel von HeidelbergCement 0,8 Prozent nach. Das Unternehmen besitzt allerdings keine Produktionsstätten in Ägypten.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Stefanie Huber)

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