* Ölpreis steigt nach Gegenangriffen von Gaddafi-Truppen
* Privatwirtschaft schafft mehr Stellen als erwartet
* Chipbranche profitiert von JPMorgan-Einstufung
(neu: Schlusskurse, Handelsvolumen, Kreditmärkte, Fed, Ölpreis)
New York, 02. Mär (Reuters) - Eine positiv aufgenommene Einschätzung der Notenbank zur Wirtschaftserholung hat die Wall Street in New York am Mittwoch mit einem leichten Plus schließen lassen. Sorgen wegen des hohen Ölpreises auf der einen und ermutigende Konjunkturdaten auf der anderen Seite hatten im Handelsverlauf eine Berg- und Talfahrt ausgelöst. Neue Kämpfe in Libyen zwischen Soldaten von Machthaber Muammar Gaddafi und Aufständischen ließen den Ölpreis weiter steigen. Positive Daten vom kriselnden US-Arbeitsmarkt und die Einschätzung der Fed, nach der sich die Erholung der amerikanischen Wirtschaft Anfang des Jahres fortsetzte, drängten die Furcht der Anleger vor einem Konjunkturdämpfer etwas in den Hintergrund. Stützend wirkte sich zudem aus, dass die Investmentbank JP Morgan ihre Prognose für die Halbleiterbranche anhob.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gewann 0,1 Prozent auf 12.066 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Index zwischen 12.018 und 12.115 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> legte 0,2 Prozent auf 1308 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> schloss 0,4 Prozent höher bei 2748 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,6 Prozent schwächer bei 7181 Punkten.
Nach und nach konnten erfreuliche Zahlen vom Arbeitsmarkt
die Stimmung etwas aufhellen. Die US-Privatwirtschaft schuf im
Februar mehr neue Stellen als erwartet. Die Zahl der Jobs stieg
um 217.000. Von Reuters befragte Analysten hatten mit nur
175.000 gerechnet
"Der Arbeitsmarkt erholt sich zwar, aber der Ölpreis bleibt im Fokus", sagte Analyst Andrew Wilkinson von der Interactive Brokers Group. Die starken Arbeitsmarkt-Zahlen könnten den Anlegern die Sorgen wegen der Lage in Nahost nicht nehmen. Marktstratege Nicholas Colas von ConvergEx sprach von einer Atempause. Der Markt warte darauf, welches Ölexportland als nächstes von den Unruhen in der arabischen Welt betroffen sein könnte.
Die libyschen Regierungstruppen starteten Gegenangriffe in
dem von Rebellen kontrollierten Osten des Landes. Gaddafi warnte
das Ausland vor einer Einmischung in die vor zwei Wochen
ausgebrochenen Kämpfe. An den Rohstoffmärkten sorgte die Angst
vor einem langen Bürgerkrieg in dem ölreichen Land für weiter
steigende Ölpreise. Nordsee-Öl der Marke Brent
Mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent gehörten die Aktien des
Internet-Konzerns Yahoo
Ebenfalls im Blickpunkt stand der Energiekonzern PPL
Die Papiere des Chipkonzerns Texas Instruments
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,02 Milliarden Aktien den Besitzer. 1890 Werte legten zu, 1078 gaben nach und 111 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,99 Milliarden Aktien 1454 im Plus, 1159 im Minus und 127 unverändert.
An den US-Kreditmärkten verloren die zehnjährigen Staatsanleihen um 19/32 auf 101-08/32. Sie rentierten mit 3,4752 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gaben auf 102-31/32 nach und hatten eine Rendite von 4,5670 Prozent.
(Reporter: Ryan Vlastelica; bearbeitet von Christian Götz, Axel Hildebrand; redigiert von Scot W. Stevenson)