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FOKUS 3-Zahlen von Ford und Amazon drücken Dax in Minus

Veröffentlicht am 28.01.2011, 18:18
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* Gewinneinbruch bei Ford schockiert Anleger

* VW profitiert von positiver Goldman-Branchenstudie

* US-Wachstum schürt Sorge vor Ende der laxen Geldpolitik

(neu: weitere US-Daten, Ford, Amazon)

Frankfurt, 28. Jan (Reuters) - Mit Enttäuschung aufgenommene Geschäftszahlen großer US-Unternehmen wie Ford und Amazon haben die Aktienmärkte zum Wochenschluss gedrückt. Der Dax<.GDAXI> ging am Freitag 0,7 Prozent tiefer bei 7102 Zählern aus dem Handel, stieg damit jedoch auf Wochensicht um 0,6 Prozent. Börsianer sprachen auch von Gewinnmitnahmen. Am Donnerstag war der Dax zeitweilig auf den höchsten Stand seit Mai 2008 geklettert. Der EuroStoxx50<.STOXX50> verlor am Freitag 1,2 Prozent auf 2954 Punkte, und auch die US-Börsen<.DJI> verbuchten Kursverluste.

Der Autobauer Ford schockierte die Märkte mit einem Gewinneinbruch um 80 Prozent im Schlussquartal. Seine Aktien rutschten um zwölf Prozent ab. Nach Einschätzung eines Börsianers waren an Ford zu hohe Erwartungen gestellt worden. "Alles, was ein bisschen enttäuschend ausfällt, selbst wenn es eine kleine Enttäuschung in einer großen Geschichte ist, wird bestraft." Die Papiere des Ford-Konkurrenten General Motors fielen um knapp fünf Prozent. Die Aktien des Internet-Händlers Amazon büßten mehr als acht Prozent ein, hier verwiesen Börsianer auf ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft.

Die US-Wirtschaft war vorläufigen Zahlen zufolge im Jahr 2010 mit 2,9 Prozent so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr gewachsen. "Das ist eigentlich eine Superzahl", sagte ein Börsianer. Doch mit anhaltendem Wirtschaftswachstum steige die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed früher als bislang erwartet aus der Politik des billigen Geldes aussteige. Billiges Notenbankgeld gilt als ein Kurstreiber an den Aktienmärkten.

Anders als New York waren in Frankfurt die meisten Autowerte zunächst gefragt. Zu den Kursgewinnen trug Händlern zufolge eine Branchenstudie der US-Bank Goldman Sachs bei. Dank des Wachstums in den Schwellenländern und einer Erholung in den Industriestaaten rechne er in den kommenden Jahren mit steigenden Umsätzen und Margen, erklärte Goldman-Analyst Stefan Burgstaller. Höhere Rohstoff-Preise würden weniger schnell als befürchtet auf die Bilanz durchschlagen. Besonders zuversichtlich zeigte er sich für BMW und Volkswagen. Während VW mit einem Plus von zwei Prozent an die Dax-Spitze fuhren, bröckelten die Gewinne bei BMW im späten Geschäft ab und die Titel schlossen 0,4 Prozent tiefer. Daimler verloren nach einer zurückhaltenderen Goldman-Einschätzung zwei Prozent.

Die an den Vortagen gefragten Papiere von MAN waren - trotz einer Hochstufung auf "Neutral" von "Sell" durch die US-Bank - mit einem Minus von drei Prozent Dax-Schlusslicht.

PROSIEBENSAT.1 BEFLÜGELT VON AUSSICHT AUF EIGNERAUSSTIEG

Im MDax<.MDAXI> trieben die Aussicht auf einen Ausstieg der Eigentümer Permira[PERM.UL] und KKR und Spekulationen über einen Aufstieg in den Dax den Kurs von ProSiebenSat.1 bis zu 3,7 Prozent in die Höhe. Die Titel schlossen 1,6 Prozent fester. Wie Reuters von mehreren mit den Überlegungen vertrauen Personen erfuhr, sollen die Vorzugs- und Stammaktien zusammengelegt werden. Eine Platzierung werde für das vierte Quartal angepeilt.

In Paris büßten Sanofi-Aventis 3,8 Prozent ein, nachdem Test-Ergebnisse des neuen Krebsmittels Iniparib in klinischen Studien die Erwartungen enttäuschten. Dieser Rückschlag ändere zwar kaum etwas an den mittelfristigen Aussichten, kommentierte Bernstein-Analyst Tim Anderson. Allerdings drücke er auf die Stimmung, da Iniparib eine der wenigen greifbaren, in der Entwicklung weit fortgeschrittenen Arzneien gewesen sei.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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