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Ford vs. BMW: Welche Aktie ist einen Kauf wert?

Veröffentlicht am 08.11.2018, 01:30
Aktualisiert 08.11.2018, 01:45
Ford vs. BMW: Welche Aktie ist einen Kauf wert?
INTC
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Nach mehreren Jahren starken Wachstums setzt bei den Autoverkäufen in den USA und anderen wichtigen Märkten wieder die Verlangsamung ein. Heißt: Die Gewinne vieler Automobilhersteller gehen zurück – und das übt natürlich Druck auf die Aktienkurse der Unternehmen aus.

Für langfristig denkende Investoren bringt dieser Druck allerdings auch Chancen mit sich. Sowohl Ford (WKN:502391) als auch BMW (WKN:519000) haben in der Bullenzeit die Investoren gelockt, als Umsatz und Gewinn stiegen und man den Eindruck hatte, dass die Management-Teams der beiden Unternehmen denen der Konkurrenz überlegen seien. Allerdings sind die Aktien beider Unternehmen inzwischen eingebrochen, da die Investoren sich um sinkende Gewinne und die Wettbewerbsfähigkeit der alten Automobilhersteller sorgen, weil neue Technologien die gesamte Branche verändern.

Beide sind nach wie vor gute Unternehmen, und ich würde nicht zum Verkauf raten. Aber welche ist jetzt die bessere Aktie fürs Geld? Riskieren wir doch einmal einen Blick.

Wie Ford und BMW bei Bewertung und Aktienkursentwicklung stehen BMW und Ford hatten beide ein hartes Jahr, wenn es um die Aktienperformance geht, dennoch die Aktie von Ford wurde viel härter getroffen als die von BMW. Während die BMW-Aktie im Vergleich zum Oktober 2017 um rund 18,8 % sank, verlor die Aktie von Ford im gleichen Zeitraum 30,4 % ihres Wertes.

Die Performance von Ford und BMW der vergangenen 12 Monate (bis 18.10.) via YCharts

Betrachtet man Bewertungskennzahlen mit Bezug auf den Ertrag, so erscheinen beide Aktien im historischen Vergleich günstig. Im Moment wird Ford bei etwa dem 5,1-fachen der Gewinne der letzten 12 Monate gehandelt, BMW hingegen beim 5,7-fachen.

Da Analysten für 2019 einen Rückgang der Gewinne beider Automobilhersteller erwarten, sehen beide etwas hoch bewertet aus, wenn man den jetzigen Preis im Vergleich zum Ergebnis des nächsten Jahres betrachtet: BMW wird derzeit etwa beim 6,8-fachen der für 2019 erwarteten Ergebnisse gehandelt, Ford hingegen etwa zum 6,4-fachen.

Dividenden: Beide gut – aber einer ist besser Sowohl Ford als auch BMW zahlen Dividenden, die zu den heutigen Aktienkursen recht großzügig erscheinen. Allerdings erzeugt die niedrigere Bewertung von Ford die höhere Rendite. Während die Dividende von BMW im vergangenen Jahr satte 5,4 % einbringt, sieht Ford mit satten 6,8 % noch besser aus.

Bei der Dividendenerhöhung verfolgen die beiden Unternehmen unterschiedliche Strategien. Seit 2009 hat BMW seine Dividende jedes Jahr erhöht, von damals bloß 0,30 Euro auf 4,00 Euro im Jahr 2017. Im Gegensatz dazu hat Ford beschlossen, die Dividende seit 2015 konstant bei 0,60 USD pro Jahr (also 0,15 USD pro Quartal) zu halten, obwohl man zusätzliche Dividenden von 0,25 USD im Jahr 2016 und 0,05 USD im Jahr 2017 gezahlt hat.

Ford weiß genau, warum man die reguläre Dividende nicht erhöht: Man will den Investoren zeigen, dass sie auch im Fall einer Rezession in der Lage sein werden, eine stabile Dividende zu zahlen. Vom Konzern hieß es, dass man die umfangreichen Barvorräte (25,2 Milliarden USD mit Stand 30. Juni) nutzen werde, um das operative Geschäft zu finanzieren, sollte denn eine Rezession die Bilanzen belasten. Zu den Nutznießern dieser Initiative zählt nicht nur die Entwicklung zukünftiger Produkte, sondern eben auch die vierteljährlichen Dividendenzahlungen.

Das kann zu einer gewissen Belastung führen. Die Auszahlungsquote von BMW liegt bei durchaus machbaren 30,2 %, während die von Ford immerhin doch 39,9% beträgt. Aber Fords Führungskräfte sagen, dass sie zuversichtlich sind. Sie wollen die Dividendenzahlungen durch die nächste Rezession hindurch auf dem derzeitigen Stand ermöglichen, es sei denn, die kommende Rezession wird ungewöhnlich hart oder dauert länger als vergangene Abschwünge.

Wachstum und potenzielle Risiken Klar: Das sind natürlich keine Wachstumswerte mehr. Ford und BMW sind etablierte Riesen in einer Branche, die sich zyklisch bewegt. Das sollte klarmachen, welche Art von Investition man vor sich hat.

Aber was bedeutet das? Nun, der Verkauf von Neuwagen folgt einem Zyklus: Die Absätze steigen und fallen mit der wirtschaftlichen Situation der Endverbraucher. Weil Autohersteller hohe Fixkosten haben, kann sich das in einer Rezession stark auf die Gewinne auswirken, weil dann die Verkäufe zurückgehen. Ziehen die Verkäufe von Neuwagen an, was oft früh in der wirtschaftlichen Erholung passiert, steigen eben auch wieder die Gewinne und Margen der Automobilhersteller.

Die Herausforderung für jeden Autohersteller ist es, die guten Zeiten richtig auszunutzen. In guten Zeiten müssen dann aber auch die Kosten unter Kontrolle gehalten werdem, um die Verluste gering zu halten, sobald die Krise einsetzt. Sowohl BMW als auch Ford sind in dieser Hinsicht in guter Verfassung, weil beide aus der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. Beide arbeiten daran, die Kosten weiter zu senken und gleichzeitig erhebliche Investitionen in Technologien der Zukunft zu tätigen.

Wie die meisten ihrer Konkurrenten stehen Ford und BMW derzeit vor einer zusätzlichen Herausforderung. Neue Technologien wie auch neue Mobilitätskonzepte zwingen das Geschäft mit Autos zu drastischen Veränderungen, und die etablierten Automobilhersteller werden kämpfen müssen, um weiterhin relevant zu bleiben. Sowohl Ford als auch BMW investieren stark in Fahrzeuge mit E-Motor sowie autonom fahrende Systeme. Zudem experimentieren beide mit Geschäftsmodellen im innerstädtischen Bereich, die sich vom reinen Besitz von Fahrzeugen lösen.

BMW will sein Projekt zum autonomen Fahren mit einem Team von Partnern entwickeln, darunter Intel (NASDAQ:INTC) (WKN:855681) und Aptiv (WKN:A1JPLB). Man erwartet, dass man 2021 das erste Fahrzeug mit Selbstfahrfunktion auf den Markt bringen wird – es wird sich um einen fortschrittlichen Luxus-Crossover-SUV handeln. BMW hat davor gewarnt, dass die Gewinnmargen in den nächsten Jahren durch die Investitionen in die Forschung und Entwicklung unter Druck geraten werden. Im Gegenzug hat das Unternehmen sein Fahrzeugportfolio um SUV-Modelle erweitert, die starke Margen bieten. So sollen die Kosten ausgeglichen werden.

Ford geht da einen anderen Weg. Anstatt sich einer Partnerschaft anzuschließen, beteiligte man sich im großen Stil an einem vielversprechenden Start-up namens Argo AI. Die beschäftigen sich mit autonomem Fahren und haben ihren Sitz in Pittsburgh. Letztlich hat Ford dieses Unternehmen eingesetzt, um für Ford die Software-Seite des autonomen Fahrens zu entwickeln. Ford will ebenfalls sein erstes selbstfahrendes Fahrzeug etwa 2021 auf den Markt zu bringen, aber das wird sich stark von dem von BMW unterscheiden: Das erste selbstfahrende Fahrzeug von Ford wird auf den Einsatz im Fuhrpark von Unternehmen ausgerichtet sein.

Im Rahmen der Vorbereitungen auf die Zukunft führt Ford eine größere und teurere Umstrukturierung durch. So soll einerseits die Rentabilität der alten Geschäftszweige maximiert werden, andererseits sollen neue Geschäftsfelder aufgetan werden, was diese neuen Technologien ermöglichen. Das kostet die nächsten drei bis fünf Jahre erstmal 11 Milliarden USD, wie Ford im Juni mitteilte, soll sich aber am Ende natürlich auszahlen.

Lange Rede kurzer Sinn: Sowohl Ford als auch BMW sind gut auf Rezession vorbereitet und wissen, dass sie in den nächsten Jahren viel Geld für Investitionen in die Zukunft ausgeben werden.

Ist BMW oder Ford im Moment der bessere Kauf? Ich finde ja, dass beide Unternehmen sehr gute Investitionen sind. Ich denke auch, dass beide gut geführt werden, beide großartige Produkte haben, beide eine treue Anhängerschaft rangezogen haben – und beide unternehmen jetzt vernünftige Schritte, um in der nahen Zukunft im High-Tech-Bereich mitspielen zu können.

Allerdings gefällt mir derzeit Ford etwas besser. Fords Aktie wurde in Mitleidenschaft gezogen, weil Anleger sich Sorgen wegen der Restrukturierung machten – eigentlich eher wegen der Erklärungen, die Ford zur Restrukturierung vorbrachte. Fords CEO Jim Hackett hat sich nicht sehr tiefgehend geäußert, und das frustriert die Analysten an der Wall Street. Die nämlich wollten den Plan hören und vor allem wissen, wie genau sich das alles am Ende rentieren soll.

Ich denke, dass diese Bedenken übertrieben sind. Die Absatzzahlen von Ford sind gesunken, weil das Produktportfolio nicht mehr ganz taufrisch ist. Aber das Unternehmen hat eine Reihe vielversprechender neuer Produkte, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen werden. Man unternimmt die richtigen Schritte, um die Rentabilität zu maximieren und wird gut positioniert sein, wenn in den nächsten Jahren Technologien zum autonomen Fahren auf den Markt kommen.

Last but not least hat Ford ja auch noch diese Dividende: Ich denke, dass Ford in der Lage sein wird, sie auch beim nächsten Abschwung zu bedienen, wann auch immer der kommen mag. Ich sage: Investoren, die jetzt Ford-Aktien kaufen und die Dividende reinvestieren, dürften in fünf bis sieben Jahren mit den Ergebnissen wohl durchaus zufrieden sein.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von BMW und Ford. John Rosevear besitzt Aktien von Ford.

Dieser Artikel erschien am 20.10.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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