Frankfurt (Reuters) - Die chemische Industrie in Deutschland steckt so viel Geld in die Forschung wie nie zuvor.
In diesem Jahr werden die Ausgaben die Marke von elf Milliarden Euro erreichen, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. 2017 legten die Forschungsinvestitionen hierzulande zum siebten Mal in Folge zu und kletterten um drei Prozent auf den Rekordwert von 10,8 Milliarden Euro. Viel Geld fließt aber auch ins Ausland: Dort investierten deutsche Chemie- und Pharmafirmen schätzungsweise rund sechs Milliarden Euro. Dabei spiele zwar die Globalisierung und das Erschließen ausländischer Märkte eine Hauptrolle. Ein Grund seien aber auch die steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Es sei deshalb eine steuerliche Forschungsförderung nötig, forderte der VCI.
"Der Wettbewerbsvorteil des Chemie-Forschungsstandorts Deutschland schmilzt", sagte Thomas Wessel, Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung im VCI. "Staaten wie die USA, China und andere asiatische Länder nehmen viel Geld für die Forschung in die Hand, gestalten die Rahmenbedingungen für Innovationen günstig und verschaffen sich so Wettbewerbsvorteile." Eine schnellere und effizientere Forschung verspricht er sich dagegen von der Digitalisierung.