Hanoi (Reuters) - US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un haben sich bei ihrem Gipfel nicht auf eine gemeinsame Linie zur atomaren Abrüstung einigen können.
Trump machte dafür die Forderung Kims nach vollständiger Aufhebung der Sanktionen gegen Nordkorea verantwortlich. Man habe über die Zerstörung der Atomanlage Yongbyon gesprochen, sagte Trump am Donnerstag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi nach dem vorzeitig abgebrochen Gipfel. Kim habe Bereitschaft dazu signalisiert, aber die Aufhebung der Sanktionen verlangt. Die Zerstörung Yongbyons reiche dafür aber nicht. "Sie wollten, dass wir alle Sanktionen aufheben, aber das konnten wir nicht ... wir mussten gehen", sagte Trump. Ein weiteres Gipfeltreffen sei nicht vereinbart worden. Kim habe aber zugesagt, auf weitere Atom- und Raketentests zu verzichten.
Trump zog dennoch ein positives Fazit und stellte sich als harten und verantwortungsvollen Staatsmann dar. Die beiden Gipfeltage seien sehr produktiv gewesen. Es seien Dokumente zur Unterzeichnung vorbereitet gewesen, aber es wäre falsch gewesen, jetzt zu unterschreiben. "Ich mache es lieber richtig als schnell", unterstrich Trump. Hätte er unterzeichnet, hätten einige Leute gesagt, die USA hätten zu wenig Gegenleistung bekommen. Wenn es nicht passe, müsse man immer bereit sein aufzustehen und zu gehen.
Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, die Differenzen mit Kim überbrücken zu können. Er möge Kim und Kim möge ihn, sagte Trump. US-Außenminister Mike Pompeo sagte auf derselben Pressekonferenz, beide Seiten lägen näher beieinander als noch vor 36 Stunden. Es seien echte Fortschritte erzielt worden, er rechne mit weiteren in den nächsten Tagen und Wochen.