In den letzten Wochen und Monaten hat sich die Aktie der freenet AG auf Talfahrt begeben. Dabei war sie jedoch nicht alleine, auch die Aktien von Wettbewerbern wie Drillisch oder United Internet wurden abverkauft. Schauen wir uns daher heute mal an, was für und was gegen die Aktie spricht!
Fokussierung auf den deutschen Markt
Schaut man sich die Aktie mal näher an, sticht einem sofort die extrem günstige Bewertung mit einem KGV 2018e von nur ca. 12 ins Auge. Ebenfalls sehr positiv zu werten ist die sehr hohe Dividendenrendite, die aktuell knapp 7,3% beträgt. Der reine Blick auf diese fundamentalen Kennzahlen lässt die Aktie daher sofort als klaren Kaufkandidaten erscheinen. Dies gilt umso mehr, da Drillisch mit einem KGV 2018e von ca. 21 bei einer Dividendenrendite von 3,7% sowie United Internet mit einem KGV 2018e von ca. 19 bei einer Dividendenrendite von 1,9% deutlich teurer erscheinen.
Hinzu kommt dann auch noch die Tatsache, dass die Geschäftsentwicklung von einer hohen Konstanz geprägt ist, die auch weiterhin bestehen bleiben sollte. Denn immerhin fokussiert sich freenet mit seinen Angeboten ausschließlich auf den deutschen Markt. Somit spielen Turbulenzen im Zuge der unterschwellig immer noch vorhandenen „Euro-Krise“ oder durch Schutzzölle der Vereinigten Staaten unter US-Präsident Donald Trump für die Gesellschaft quasi keine Rolle!
Schlechter Deal mit Ceconomy (OTC:MTTRY) und charttechnisch angeschlagen!
Auf der anderen Seite steht jedoch auch die zuletzt vermeldete Beteiligung an Ceconomy, der ehemaligen Media-Saturn. Denn beim Einstieg in Ceconomy hat freenet einen Aktienpreis von sage und schreibe 8,50 Euro akzeptiert, wohingegen die Ceconomy-Aktie schon heute, nur wenige Tage nach dem Einstieg von freenet, unter 7,00 Euro notiert. Hier droht also über kurz oder lang Abschreibungsbedarf, wenn sich die Ceconomy-Aktie nicht nachhaltig erholen sollte.
Viele Anleger stellten sich dabei generell die Frage, warum sich freenet überhaupt bei Ceconomy eingekauft hat. Wahrscheinlich war das jedoch einfach notwendig, weil Ceconomy einerseits Geld benötigte und andererseits der wichtigste Kooperationspartner von freenet war. Aufgrund dieser Entwicklungen hat sich dann zuletzt auch das Chartbild der Aktie deutlich eingetrübt. Dabei gilt es festzuhalten: Solange die Aktie nicht zügig nachhaltig über die Marke von 24,00 Euro ansteigen kann, sieht es eher düster aus. Daher betrachte ich den Titel, trotz der eingangs genannten positiven Faktoren, als klaren Short- bzw. Verkaufskandidaten!
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Ein Beitrag von Sascha Huber.