Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Für die Aktien von Fresenius Medical Care (ETR:FMEG) ging es am Montag im Frankfurter Handel um mehr als 2 % nach oben, obwohl der Dialyseanbieter seine Gewinnprognose aufgrund der Flaute in seinem nordamerikanischen Geschäft und des allgemeinen wirtschaftlichen Gegenwinds gesenkt hatte.
Der deutsche Konzern teilte am Sonntag mit, dass er für das Jahr 2022 einen Rückgang des Nettogewinns im hohen Zehner- bis mittleren Zwanzigerprozentbereich erwartet. Zuvor war das Unternehmen von einem Rückgang im hohen Zehnerbereich ausgegangen. Der Umsatz soll dagegen weiterhin im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen.
Die Senkung der Gewinnschätzungen sei auf einen Leistungsrückgang in der wichtigsten nordamerikanischen Einheit im dritten Quartal zurückzuführen, teilte das in Deutschland ansässige Gesundheitsunternehmen mit. Die Sparte wurde durch erhöhte Personalkosten in den USA beeinträchtigt, gleichzeitig führte der jüngste Inflationsanstieg zu höheren Inputkosten.
Die Effekte der gezielten Verbesserungsmaßnahmen der Gesundheitsdienstleistungen würden sich zudem verzögern, wie Fresenius Medical Care mitteilte. Die Auswirkungen der Maßnahmen dürften nun erst im Jahr 2023 zum Tragen kommen.
"Das gesamtwirtschaftliche, von Inflation geprägte Umfeld bleibt schwierig und führt zu höheren Logistikkosten sowie Rohstoff- und Energiepreisen. Da sich diese Entwicklungen bisher nicht abgeschwächt haben, ist davon auszugehen, dass sie die Ergebnisentwicklung - insbesondere im Bereich Gesundheitsprodukte - für den Rest des Jahres weiter signifikant beeinträchtigen werden", so das Gesundheitsunternehmen.
Gleichwohl versprach FMC die Probleme in der Nordamerikasparte anzugehen und die Kosten zu senken.
Analysten von JPMorgan meinten, dass die Gewinnwarnung von Fresenius Medical Care nach einem ähnlichen Schritt des Konkurrenten DaVita (NYSE:DVA) in der vergangenen Woche nicht allzu überraschend sei. Der starke Anstieg des U.S. Dollar dürfte weitere Ergebniskürzungen für 2022 begrenzen, fügten sie hinzu.
Ebenfalls positiv auf die Stimmung rund um die angeschlagene Aktie wirkte sich der über den Erwartungen liegende Umsatzanstieg im dritten Quartal um 15 % auf 5,1 Milliarden Euro aus. Das Ergebnis je Aktie lag im Berichtszeitraum ebenfalls über den Schätzungen, wenngleich es um 16 % auf 0,78 Euro zurückging.