LONDON/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission will Videostreaming-Anbietern aus den USA laut einem Pressebericht strengere Auflagen machen. Anbieter wie Netflix (NASDAQ:NFLX) und Amazon (NASDAQ:AMZN) (XETRA:AMZn) könnten künftig gezwungen werden, ihren Online-Katalog von angebotenen Filmen und Serien zu mindestens 20 Prozent mit europäischen Produktionen zu füllen, schreibt die "Financial Times" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf einen Entwurf der EU-Kommission.
Damit würden die meist in den USA sitzenden Internetanbieter den gleichen Regularien unterworfen, die für herkömmliche Sendeanstalten in Europa gelten. In einigen EU-Nationalstaaten gehört auch die finanzielle Förderung europäischer Produktionsinhalte zu den Auflagen. Bereits kommende Woche könnte die Brüsseler Behörde ihren Plan veröffentlichen, hieß es. Die Anbieter wehren sich gegen derartige Auflagen. Netflix verwies dem Blatt zufolge gegenüber der EU-Kommission auf Fehlanreize - Inhalteanbieter würden durch Mindestquoten dazu gebracht, möglichst billige und qualitativ schwache Produktionen einzukaufen. In jüngster Zeit hat etwa Netflix auch auf einige europäische Eigenproduktionen gesetzt. Nach wie vor steht aber der Vorwurf im Raum, herkömmliche Sender wie die britische BBC investierten mehr in die Produktion neuer Inhalte.