LONDON (dpa-AFX) - Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto (ISE:LONDON:RIO) (FSE:RIO1) unternimmt einem Pressebericht zufolge einen neuen Anlauf zum Verkauf weiterer Teile seines Aluminiumgeschäfts. Das Unternehmen habe die Schweizer Großbank Credit Suisse (VTX:CSGN) (ETR:CSX) damit beauftragt, Interessenten für die Tochter Pacific Aluminium (PacAl) zu suchen, schreibt die "Financial Times" (Montagausgabe) unter Berufung auf Informanten. Der Verkauf der Sparte könnte eine Milliarde US-Dollar einbringen. PacAl betreibt Aluminiumhütten in Australien und Neuseeland.
Rio Tinto hatte 2013 einen ersten Verkaufsversuch mangels lukrativer Angebote abgebrochen. Seitdem haben sich die Preise für Aluminium wieder erholt. Deshalb konnte der Konzern auch eine Milliarden-Abschreibung auf PacAl zurücknehmen. Rio Tinto war 2007 auf dem Höhepunkt des Wirtschaftsbooms groß in das Aluminiumgeschäft eingestiegen. Nach langer Übernahmeschlacht gegen den US-Konkurrenten Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) kaufte der Bergbaukonzern den weltgrößten Aluminiumhersteller Alcan für fast 40 Milliarden Dollar. Doch glücklich wurde Rio mit dem Einkauf nie. Viele Teile sind inzwischen wieder veräußert. Dabei musste der Konzern hohe Abschreibungen vornehmen. Angesichts einer schwächelnden Nachfrage und sinkender Rohstoffpreise versuchen die großen Bergbaukonzerne derzeit, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. So gliederte BHP Billiton (BER:BIL) (ISE:BLT) (ISE:BLT) (BER:BIL) gleich einen Teil seiner Rohstoffförderung aus und brachte diesen Bereich am Montag unter dem Namen South32 an die Börse. Rio Tinto verkaufte derweil in den vergangenen zwei Jahren Aktivitäten für rund vier Milliarden Dollar.