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Fuchs Petrolub: Warum der Schmierstoffhersteller jetzt schon für den Technologiewandel gewappnet ist

Veröffentlicht am 22.02.2019, 08:06
Fuchs Petrolub: Warum der Schmierstoffhersteller jetzt schon für den Technologiewandel gewappnet ist
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Das aus Mannheim stammende Familienunternehmen Fuchs Petrolub SE (WKN: 579040) wird weitläufig als Lieferant für Motoröl abgestempelt. Durch den bevorstehenden Wandel vom Verbrenner- zum Elektromotor ist die Produktion von Ölen auf einem absteigenden Ast. Welche Folgen hat dies für die Fuchs-Gruppe? Ist die Zukunft des Schmierstoffherstellers nun in Gefahr?

Wie verdient der Konzern derzeit sein Geld? Der Gesamtumsatz im Jahr 2017 von knapp 2,5 Mrd. Euro nach Branchen:

Branche Anteil am Umsatz
Verarbeitendes Gewerbe 19 %
Maschinenbau 7 %
Landwirtschaft und Baugewerbe 7 %
Automobilindustrie 29 %
Energie und Bergbau 9 %
Handel, Transport und Dienstleistungen 29 %
Auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass die Automobilindustrie derzeit rund ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmacht. Was auf die aktuelle Situation bezogen kritisch zu sehen ist. Doch der internationale Familienkonzern hat andererseits zum Beispiel in der Energiebranche Kundensegmente, die auch zukünftig Geld in die Kasse spülen sollten.

Die Wind- und Wasserkraftwerksbranche ist wohl unabstreitbar zukunftssicher. Alle drehenden Maschinenteile benötigen Schmierung. Hier vertreibt das Unternehmen spezielle Hochleistungsfette für Lager und Öle für Getriebe, die regelmäßig erneuert werden müssen.

Eine weitere Nische hat sich der Konzern in der Lebensmittelbranche aufgebaut. Unter der Marke CASSIDA werden Maschinenschmierstoffe für die Lebensmittelbranche vertrieben. Das besondere daran ist meiner Meinung nach, dass diese Schmierstoffe sogar Koscher- und Halal-zertifiziert sind. So kann eine breitere Kundschaft angesprochen werden.

Die Mannheimer gehen mit dem Trend Der Markt für Hybridfahrzeuge wächst rasant. Alleine für das gesamte Jahr 2017 vermeldete das Kraftfahrt-Bundesamt einen Anstieg der Neuzulassungen von Hybridfahrzeugen um rund 43 % im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Elektroautos war der Anstieg im Jahr 2017 mit rund 58 % im Vergleich zum Vorjahr noch drastischer.

Die Fuchs-Gruppe hat schon lange erkannt, dass das Geschäftsfeld mit Motorölen für die Automobilindustrie vor einer Umwälzung steht. Doch statt auf die Risiken fokussiert sich das Unternehmen auf die Chancen. Denn durch die alternativen Antriebsarten entstehen neue Geschäftsfelder. Dies wird durch die nachfolgende Tabelle erkennbar:

Kategorie Verbrenner Elektro
Motoröl
Getriebeöl
Schmierfette
Schmierfette mit besonderer Anforderung
Schmierstoffe für Hilfsaggregate
Kühl- und Funktionsflüssigkeiten
= nötig/vorhanden = Zunahme ✘ = entfällt
Quelle: Mit dem Strom, Fuchs Petrolub

Perspektivenwechsel: Risiken und Chancen Sich nur für die bevorstehende E-Mobilität zu rüsten, wird nicht reichen. Denn es gibt noch weitere Risiken für das Familienunternehmen.

Da wäre zum einen die Konkurrenz. Denn die Big Player im Schmierstoffsegment wie Exxon Mobil (NYSE:XOM) (WKN:852549), Royal Dutch Shell (LON:RDSa) (WKN:A0D94M) und Co. vertreiben unter Eigenmarken gleichartige Produkte für Industrie und Endverbraucher. Hinzu kommt, dass die Mineralölkonzerne das benötigte Öl selbst fördern und somit maßgeblich den Preis beeinflussen können.

Dies könnte in Zukunft noch brenzlige Folgen haben, da der Kundenkreis gerade im Maschinenbau und verarbeitenden Gewerbe begrenzt ist.

Als weiterer Risikofaktor ist meiner Meinung nach die sicherlich unentbehrliche Forschung und Entwicklung zu nennen. Und ja, natürlich gibt es ohne diese Abteilung keine Zukunftssicherheit. Doch das Risiko, ob aus einer Forschungsstudie ein neues Produkt oder ein Fehlversuch wird, liegt meist beim Hersteller.

Derzeit sind schon alleine rund 10 % der Belegschaft von Fuchs in der Forschung und Entwicklung tätig. Dies lässt in meinen Augen tief blicken. Es wird wohl immer aufwendiger, den Kunden mit innovativen Produkten für sich zu gewinnen. Andererseits hebt sich der Schmierstoffhersteller gerade dadurch von der Masse ab. So werden individuelle Produkte nach fest definierten Normen für die Kunden geschaffen. Dies steht für Qualität.

Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen den meisten Umsatz mit rund 1,3 Mrd. Euro in Europa. In Asien/Pazifik und Afrika waren es zusammen hingegen nur 800 Mio. Euro. Deshalb sehe ich hier enormes Potenzial für den Ausbau von Marktanteilen. Denn der Markt außerhalb von Europa und den USA hat nach Aussage von Fuchs Petrolub den größten Bedarf an Schmierstoffen weltweit und macht alleine über 50 % aus.

Zusammenfassend lässt sich für mich erkennen, dass die Fuchs-Gruppe weiterhin selbstsicher in die Zukunft prescht. Ihnen sind die Risiken der E-Mobilität bewusst. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, gestalten sie die Zukunft aktiv mit.

Sven Rothermel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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