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Für Audi kommt Konkurrenz ab 2019 wieder in Sichtweite

Veröffentlicht am 15.03.2018, 15:28
© Reuters. Audi CEO Stadler speaks during the company's annual news conference in Ingolstadt
BMWG
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Ingolstadt (Reuters) - Wegen der teuren Nachwehen des Dieselskandals und der Vorbereitung einer großen Modelloffensive bleibt für Audi die Oberklasse-Konkurrenz auch 2018 uneinholbar.

Vorstandschef Rupert Stadler sprach am Donnerstag in Ingolstadt von einem "Jahr des Übergangs und des Aufbruchs". Die Abgaskrise sei noch nicht abgeschlossen, die größte Modelloffensive der Firmengeschichte entfalte ihre Schlagkraft erst ab 2019. Während Mercedes und BMW (DE:BMWG) in diesem Jahr mehr Autos verkaufen wollen, ist Audi vorsichtig und peilt nur das Vorjahresniveau an. Auch bei der Rendite hinken die früher erfolgsverwöhnten Ingolstädter weiter hinterher. Zusätzliche Rückstellungen für die Dieselaffäre seien zwar nicht zu erwarten, sagte Finanzchef Alexander Seitz. "Aber es war und ist ein Kraftakt."

Audi habe für die Folgen des Abgasskandals bislang bereits zwei Milliarden Euro zur Seite gelegt, führte der Finanzvorstand aus. Dies reiche aus heutiger Sicht aus. Damit kommt 2018 das in der Oberklasse übliche Margenziel wieder in Sichtweite: "Acht bis zehn Prozent operative Umsatzrendite bleiben unser Anspruch - auch morgen und übermorgen", sagte Seitz. 2017 erzielte die Marke mit den vier Ringen 7,8 Prozent - und damit weniger als Mercedes (9,7 Prozent) und BMW (8,9 Prozent). Bei Audi schlug neben der Dieselaffäre auch die Stagnation beim Absatz zu Buche; in China, dem weltgrößten Pkw-Markt und Audis größtem Einzelmarkt, bremsten hausgemachte Probleme.

© Reuters. Audi CEO Stadler speaks during the company's annual news conference in Ingolstadt

Im Jahresverlauf will Audi mit der größten Modelloffensive der Firmengeschichte die Weichen für die Zukunft stellen: 20 neue oder überarbeitete Modelle kommen auf den Markt, darunter große, margenträchtige Reihen wie A8, A7 und A6. Zudem ist ein elektrischer Geländewagen angekündigt und der Riesen-SUV Q8. "Im Schnitt alle drei Wochen läuft ein neues Produkt an", sagte Finanzchef Seitz. Der groß angelegte Modellwechsel werde zunächst für Belastungen sorgen, ebenso wie die "kräftezehrende Umstellung" auf den neuen Prüfzyklus WLTP in Europa. Bei der Methode bei der Zulassung neuer Fahrzeugmodelle wird der CO2-Ausstoß nicht mehr wie heute auf einem Prüfstand gemessen, sondern auch auf der Straße. Dies dürfte laut Experten bei etlichen Autos zu höheren Werten führen und zu größeren Anstrengungen bei der Senkung des Spritverbrauchs zwingen. Mit einem besseren Modellmix will Audi 2018 ein leichtes Umsatzplus erwirtschaften. Zudem wird der Sparkurs fortgesetzt: Bis 2022 sollen die Kosten um insgesamt zehn Milliarden Euro sinken.

Auf der anderen Seite will Audi bis dahin mehr als 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und Investitionen stecken, etwa in mehr elektrische und elektrifizierte Modelle, ins autonome Fahren oder in digitale Dienste. "Wir wandeln uns grundlegend", sagte Vorstandschef Stadler. "Wir wollen und werden im gewaltigen Umbruch unserer Branche eine führende Rolle einnehmen." Die technische und juristische Aufarbeitung der Dieselaffäre brauche indes noch Zeit. "Wir arbeiten unermüdlich an einer lückenlosen Aufklärung." Dies binde "enorme Kapazitäten" im Haus und ziehe finanzielle Belastungen nach sich. "In den letzten zweieinhalb Jahren hat es uns gut durchgeschüttelt", sagte Stadler. Die Krise beschleunige aber den Umbruch. Die Transformation werde sich auszahlen. Audi sei nach wie vor der wichtigste Ergebnisbringer im VW-Konzern.

Zu seiner eigenen Zukunft äußerte sich der Vorstandschef nicht. Stadler steht seit Bekanntwerden der Dieselaffäre immens unter Druck; über seine baldige Ablösung wird regelmäßig in Medienberichten spekuliert. Auf die Frage nach seinen persönlichen Plänen antwortete Stadler: "Normalerweise bespreche ich die erst mit meiner Frau."

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