von Peter Nurse
Investing.com - Die US-Aktienmärkte dürften am Montag ein wenig höher in den Handel starten und einige der massiven Verluste am Freitag wettmachen. Das tödliche Coronavirus in China belastet die Stimmung jedoch nach wie vor, während die Berichtssaison andauert.
Um 12:55 MEZ wurden die Futures auf den S&P 500 17 Punkte oder 0,5% höher gehandelt, die auf den Nasdaq 100 lagen 53 Punkte oder 0,6% im Plus, während der Dow Jones 30-Terminkontrakt um 133 Punkte oder 0,5% stieg.
Am Freitag hatte die Wall Street den Handel mit deutlichen Verlusten beendet. Der S&P fiel um 1,8% auf 3.225,52, seinem niedrigsten Stand seit Oktober, während der Dow um 2,1% auf 28.256,03 nachgab und damit den größten Rückgang seit sechs Monaten verzeichnete. Der Nasdaq verlor 1,6% auf 9.150,94 und ist der einzige wichtige Index, der sich in 2020 noch in der Gewinnzone befindet.
Diese Verluste könnten am Montag durchaus zu Schnäppchenjäger anlocken, aber die Nachrichten aus China bleiben düster. Die Zahl der Todesopfer stieg weiter an und erreichte 361, bei 17.205 bestätigten Fällen, während in großen Teilen des chinesischen Industriesektors der Betrieb weiter stillliegt und dies voraussichtlich frühestens ab 10. Februar anders wird.
Apple (NASDAQ:AAPL) teilte am Wochenende mit, dass es seine Läden in China bis mindestens zum 9. Februar schließen werde. Apple erzielt rund 20% seines iPhone-Umsatzes in China.
Die Finanzmärkte auf dem chinesischen Festland öffneten sich nach dem von der Regierung verlängerten Neujahrsfest wieder, verzeichneten jedoch starke Verluste, als der Bluechip-Index Shanghai Composite fast 8% tiefer auf einem Jahrestief schloss und Yuan über 1% gegenüber dem US-Dollar einbüßte.
Der Technologiesektor wird am Montag im Fokus stehen, da das Googles Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) nach Handelsende an der Wall Street ihre Zahlen fürs Quartal präsentieren wird. Dies ist das erste Mal, dass das Unternehmen sich unter der Führung von Sundar Pichai den Investoren stellen wird, nachdem dieser zuvor nur Google geleitet hatte.
Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Ausgaben für digitale Werbung schwächer werden. Analysten erwarten für das vierte Quartal ein Umsatzwachstum von 19% auf 46,91 Mrd. USD im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Ertragssaison verlief in diesem Quartal für die Wall Street im Allgemeinen positiv. Bisher haben knapp die Hälfte der Werte im S&P 500 berichtet, wobei 69% die Erwartungen übertrafen und nur 20% patzten.
An Konjunkturdaten gibt es am Montag nur noch den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe um 16:00 MEZ. Nach dem Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China wird mit einem leichten Anstieg gerechnet. Der Index kommt im Vorfeld des kritischen US-Berichts zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, der am Freitag erscheinen wird.
Der Ölpreis steht am Montag ebenfalls im Fokus. Berichten zufolge erwägen die großen Exporteure tiefere Produktionskürzungen, um den jüngsten Preisverfall aufzuhalten.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, bekannt als OPEC+, erwägt eine weitere Reduzierung ihrer Ölproduktion um 500.000 Fass pro Tag, berichtete Reuters unter Berufung auf Quellen. Der Nachrichtenagentur nach erwägt die Gruppe, am 14. und 15. Februar ein Ministertreffen abzuhalten, das vor dem aktuellen Termin eines geplanten Treffens im März liegt.
Darüber hinaus berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf Vertreter der OPEC, dass Saudi-Arabien vorübergehend und kurzfristig seine eigene Produktion um 1 Million Fass pro Tag senken könnte.
Um 13:05 MEZ wurden US-Rohölfutures um 0,4% teurer zu 51,76 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent allerdings um 0,2% auf 56,51 USD gefallen ist.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum Dow Jones-Chart, hier zur technischen Dow Jones-Übersichtsseite und hier zu den Dow Jones-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.