Von Peter Nurse
Investing.com - Nach den leichten Verlusten gestern dürfte der US-amerikanische Aktienmarkt etwas höher in den Handel am Freitag starten. Trotz der Sorge über den Coronavirus bleibt die Stimmung am Markt gut. Im Interesse der Marktteilnehmer steht am letzten Handelstag der laufenden Woche der US-Tech-Sektor, nachdem NVIDIA gestern starke Quartalszahlen vorgelegt hatte.
Der Future auf den S&P 500 wird um 6 Punkte oder 0,2% höher gehandelt, die Futures auf den Nasdaq legten um 29 Punkte oder 3% zu, während der Dow Jones-Future um 32 Punkte oder 0,1% zulegte.
Gestern am späten Abend hatte ein Bundesrichter den milliardenschweren Cloud-Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums an Microsoft (NASDAQ:MSFT) gestoppt.
Für Amazon (NASDAQ:AMZN) bedeutete dies einen kleinen Etappensieg. Der Online-Gigant hatte Klage gegen die Vergabe des Auftrags an Microsoft (NASDAQ:MSFT) eingereicht. Grund dafür sei der unangemessene Einfluss Trumps auf das Pentagon gewesen. Laut Amazon habe Microsoft deshalb den Auftrag erhalten. Bekannt ist das Projekt als Joint Enterprise Defense Infrastructure oder JEDI.
Der S&P 500 schloss am Donnerstag mit einem Minus von 0,2%, der Nasdaq Composite rutschte um 0,1% ab und der Dow Jones Industrial Average verlor 0,4%. Belastet wurden die Märkte durch einen starken Anstieg der Coronavirus-Fälle. So kam es nach drei Tagen mit neuen Rekordhochs zum ersten Mal zu einem tieferen Schlusskurs.
Am Freitag hatte Peking einen weniger starken Anstieg der Covid-19-Virusfälle in Hubei als am Vortag gemeldet. Nach der Änderung der Zählmethodik der chinesischen Behörden bleiben dennoch Zweifel an der Datenqualität bestehen, und das Weiße Haus forderte Peking auf, den Umgang mit dem Coronavirus-Ausbruch transparenter zu gestalten.
Die Aktien von Expedia (NASDAQ:EXPE) sind nach Börsenschluss um über 10% gestiegen, nachdem das Online-Reiseunternehmen im vierten Quartal besser als erwartete Gewinne und ehrgeizige Kostensenkungspläne bekanntgegeben hatte.
Auch die Aktien von NVIDIA (NASDAQ:NVDA) stiegen nach Börsenschluss um mehr als 5%, nachdem die Umsätze im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen hatten und das obwohl man einen 100 Millionen Dollar schweren Schaden im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch prognostiziert.
Konjunkturseitig dürften die Einzelhandelsumsätze per Januar im Fokus stehen. Volkswirte erwarten einen Anstieg um 0,3%.
Das von der Uni-Michigan erhobene Verbrauchervertrauen wird um 16 Uhr veröffentlicht. Der Verbraucherstimmungsindex wird in der ersten Schätzung bei 99,5 erwartet.
Der Ölmarkt ist am Freitag etwas gestiegen. Einige Marktteilnehmer spekulieren darauf, dass Russland endlich den Förderkürzungen der Opec zustimmen wird, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) gestern ihre Prognose für die Ölnachfrage im laufenden Quartal aufgrund des Coronavirus in China deutlich gesenkt hatte.
Um 19 Uhr gibt der US-Dienstleister Baker Hughes die Zahl der aktiven Ölbohrungen bekannt. Erwartet wird eine Zahl von 676.
Das US-Rohöl der Sorte WTI kletterte bis 13 Uhr um 1,4% auf 52,12 Dollar. Das Nordsee-Rohöl der Sorte Brent legte um 1,4% auf 57,15 Dollar zu.
Der Gold-Future gewann 0,1% auf 1.579,15 Dollar/oz, während der EUR/USD mit 1,0836 Dollar knapp über dem Mehrjahrestief von 1,0828 Dollar gehandelt wurde.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum Dow Jones-Chart, hier zur technischen Dow Jones-Übersichtsseite und hier zu den Dow Jones-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.