Berlin, 12. Jan (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will die umstrittene Fusion der Supermarktketten Edeka und Kaiser's Tengelmann trotz Bedenken der Wettbewerbshüter unter strengen Auflagen genehmigen. Damit will der Minister Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann sichern. Er werde der Übernahme nur zustimmen, wenn Edeka rund 16.000 Beschäftigungsverhältnisse für mindestens fünf Jahre weitestgehend sichere, sagte Gabriel am Dienstag in Berlin. Edeka müsse durch Verträge mit der Gewerkschaft Verdi etwa sicherstellen, dass über fünf Jahre nach der Übernahme von Kaiser's Tengelmann keine Filialen an selbstständige Lebensmittelhändler abgetreten würden, heißt es in einem Dokument seines Ministeriums ergänzend.
Die Wettbewerbshüter hatten die Übernahme der defizitären Kette mit 451 Supermärkten und rund 16.000 Beschäftigten durch den Branchenprimus Edeka im April 2014 untersagt. Das Kartellamt befürchtet eine erhebliche Verschlechterung des Wettbewerbs auf ohnehin stark konzentrierten regionalen Märkten - etwa in Nordrhein-Westfalen. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatte gewarnt, ein Scheitern der Pläne würde zum Verlust von Jobs oder gar der Schließung von Märkten führen.