FRANKFURT (dpa-AFX) - Der stärkere Euro hat den Start deutscher Börsenschwergewichte ins Jahr 2016 belastet. Von Januar bis März schrumpfte der Umsatz der 16 Dax (DAX)-Konzerne, die bislang Zahlen vorgelegt haben, nach Berechnungen des Beratungsunternehmens EY um 4 Prozent auf insgesamt 153,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) sackte um 9 Prozent auf zusammengerechnet 15,3 Milliarden Euro. "Von einer Krise kann aber keine Rede sein, insgesamt ist die Ertragskraft nach wie vor gut", sagte EY-Partner Thomas Harms am Dienstag.
Allerdings falle in diesem Jahr der schwache Euro als Umsatzturbo aus. Zuletzt war die Gemeinschaftswährung auf 1,1564 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit August 2015. Im vergangenen Jahr hatte die Abwertung des Euro den Konzernen der höchsten deutschen Börsenliga noch kräftige Wechselkursgewinne beschert. In diesem Jahr dürfte es dagegen keinen Rückenwind mehr vom Euro geben, sagte Harms voraus. "Schon aus diesem Grund ist mit einer schwächeren Umsatzentwicklung als im Vorjahr zu rechnen". Derzeit profitierten die Konzerne vor allem von der guten Konjunktur in den USA und Großbritannien sowie Teilen Europas. Das deutlichste Umsatzplus erzielte danach der Dax-Neuling ProSiebenSat.1 (XETRA:PSMGn) (plus 22 Prozent), den höchsten Anstieg des operativen Gewinns der Chiphersteller Infineon (XETRA:IFXGn) (plus 120 Prozent). In absoluten Zahlen hat beim Gewinn bisher die Allianz (DE:ALVG) die Nase vorn: Der Versicherungsriese erwirtschaftete ein Ebit von 2,8 Milliarden Euro.