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Geheimes Dokument offenbart Schwächen bei Wirecard Bank

Veröffentlicht am 08.12.2020, 12:37
Aktualisiert 08.12.2020, 12:42
© Reuters.
WDIG
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Berlin, 08. Dez (Reuters) - Der flüchtige Ex-Vorstand des insolventen Zahlungsabwicklers Wirecard WDIG.DE , Jan Marsalek, hat internen Dokumenten zufolge großen Einfluss auf die Kreditvergabe bei der Wirecard Bank genommen. Marsalek, der weder im Aufsichtsrat noch dem Vorstand der Bank saß, habe bei der Kreditvergabe und -bearbeitung "eine erhebliche Rolle" gespielt und es hätten sich "Anhaltspunkte für Straftaten zum Nachteil" der Wirecard Bank ergeben, hieß es in einem Bericht der internen Revision des Geldhauses, der in der Geheimschutzstelle des Bundestages liegt und über den der "Spiegel" zuerst berichtete. Auszüge daraus lagen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vor. Von Marsaleks Anwalt und der Wirecard Bank war zunächst kein Kommentar erhältlich.

Viele Kreditnehmer der Wirecard Bank verfügten über eine schlechte Bonität, hieß es in dem Bericht. Diese seien bei der Vorlage der Kredite deutlich "thematisiert und adressiert" worden. Der Grad der Einflussnahme von Marsalek sei über das hinausgegangen, was in den Jahresabschluss-Prüfberichten festgestellt worden sei. Bei der Wirecard Bank habe es keine angemessene Kenntnis über Kreditausfälle gegeben.

In einem Punkt des geheimen Revisionsberichts hieß es auch, dass es Defizite bei internen Kontrollprozessen gegeben habe, die etwa bei Geldwäsche-Verdachtsfällen angewandt werden. Banken müssen bei der Vergabe von Krediten unter anderem sicherstellen, dass sie die Kunden und deren Hintergründe kennen. Kritisch werde auch gesehen, dass Aufsichtsräte des Mutterkonzerns und der Bank teilweise mit denselben Personen besetzt gewesen seien, was die Gefahr von Interessenskonflikten berge.

Wirecard musste im Juni Insolvenz anmelden, nachdem in der Bilanz ein Loch von 1,9 Milliarden Euro aufgetaucht war. Die Staatsanwaltschaft wirft Marsalek und dem früheren Firmenchef Markus Braun unter anderem Betrug vor. Braun sitzt in Haft, Marsalek ist seit der Insolvenz auf der Flucht. Die Vorstände sollen die Bilanzen des ehemaligen Zahlungsdienstleisters über Jahre aufgebläht haben.

Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss versucht derzeit herauszufinden, welche Verantwortlichkeiten es in der Politik gibt. Unter Druck steht etwa der Chef der Finanzaufsicht BaFin, Felix Hufeld. Er verweist darauf, dass die BaFin nicht den gesamten Wirecard-Konzern, sondern nur die Bank geprüft hat.

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