💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

GESAMT-ROUNDUP 2/Volkswagens neue Problemzone: Umrüstpläne für Passat in Gefahr

Veröffentlicht am 16.03.2016, 19:06
© Reuters.  GESAMT-ROUNDUP 2/Volkswagens neue Problemzone: Umrüstpläne für Passat in Gefahr
MBGn
-
BMWG
-
VOWG_p
-

(Neu: Reaktion Anwaltskanzlei auf Bochumer Gerichtsentscheidung)

WOLFSBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Ein halbes Jahr nach dem Bekanntwerden der Diesel-Manipulationen reißen die schlechten Nachrichten für Europas größten Autobauer Volkswagen (XETRA:VOW3) nicht ab. In Deutschland gefährden mögliche höhere Kraftstoff-Verbrauchswerte den Rückrufplan für den Passat, europaweit fielen im Februar die Marktanteile - und auch der Großaktionär Katar soll den Druck auf den Aufsichtsrat erhöhen.

Einzig aus Bochum kam eine gute Neuigkeit: Im bundesweit ersten Prozess wegen des Abgas-Skandals wies das dortige Landgericht am Mittwoch die Klage eines VW-Kunden erwartungsgemäß zurück.

Nach dem erfolgreich angelaufenen Rückruf des Pick-up Amarok vor einigen Wochen ist der Rückrufplan für das erste Volumen-Modell Passat möglicherweise wegen höherer Spritverbräuche in Gefahr. "Es steht Spitz auf Knopf", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch auf Nachfrage aus Konzernkreisen. Demnach verweigert das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch das grüne Licht, weil nicht zweifelsfrei nachgewiesen sei, dass der Kraftstoff-Verbrauch nicht steige. Es liefen derzeit aber noch weitere Messungen.

"Die Freigaben erfolgen dann, wenn nachgewiesen wurde, dass die Fahrzeuge hinsichtlich aller Belange dem genehmigten Typ entsprechen", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin. Die Freigaben für alle weitere betroffene Modelle seien beim KBA in der Prüfung.

Grundsätzlich sollen sich die Eigenschaften des Fahrzeugs mit dem nötigen Update der Motorsoftware nicht ändern. Selbst ein minimal höherer Verbrauchswert könnte dann als nicht zulässig gelten, weil bei den Nachrüstungen eine "Null-Toleranz-Linie" gilt. Sollte der Passat nach der Umrüstung einen höheren Verbrauch haben, müsste Volkswagen die bisher geplante Aktion bei dem Modell überarbeiten.

Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, wann der Rückruf starten könne, sei derzeit offen. Zunächst hatte es geheißen, die Aktion könne in der achten Kalenderwoche beginnen - sie war dann zunächst ohne Nennung von Gründen auf Mitte März verschoben worden.

In den USA sind die Vorzeichen für einen Rückruf der etwa 580 000 vom Abgas-Skandal betroffenen Diesel noch schlechter. Die Verhandlungen mit den Regulierern schleppen sich dahin, seitdem die Manipulationen am 18. September 2015 öffentlich wurden. Die bisherigen Vorschläge zur Beseitigung der Betrugs-Software wiesen die Umweltbehörden EPA und Carb im Januar als unzureichend zurück.

Auch hier waren ungeklärte Auswirkungen auf Spritverbrauch, Motorleistung und Fahrsicherheit die Ursache. Der Zeitdruck ist aber hoch: Am 24. März läuft ein Ultimatum aus, dann fordert der US-Richter Charles Breyer Klarheit über eine Einigung mit der EPA.

Dass VW alle Wagen in einen zulässigen Zustand versetzen kann, gilt in den USA, wo deutlich strengere Grenzwerte für den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) gelten, inzwischen als so gut wie ausgeschlossen. "Unser Ziel war es, dass alle Fahrzeuge so schnell wie möglich repariert und in einen gesetzeskonformen Zustand gebracht werden. Leider dürfte das aber nicht möglich sein", sagte Carb-Vertreter Todd Sax jüngst bei einer Senatsanhörung in Kalifornien.

Auch die Veröffentlichung der aktuellen europäischen Marktanteile durch den Branchenverband Acea in Brüssel zeigt Volkswagens Probleme. VW hat demnach infolge des Skandals gegenüber der Konkurrenz deutliche Verluste hinnehmen müssen. Im Februar fiel der Marktanteil in den EU-Ländern von 25,3 Prozent im Vorjahr auf 23,9 Prozent.

Die Marke VW-Pkw kam zwar auf ein Absatzplus von 4,4 Prozent. Insgesamt legte der EU-Automarkt angesichts niedriger Spritpreise und Finanzierungszinsen aber um 14,3 Prozent auf 1,05 Millionen Wagen zu. Dagegen schnitten etwa der Stuttgarter Autobauer Daimler (XETRA:DAIGn) mit einem Verkaufsplus von 21,5 Prozent sowie BMW (XETRA:BMWG) mit 13,9 Prozent mehr Absatz überdurchschnittlich gut ab.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.