📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

GESAMT-ROUNDUP: Airbus Group legt Gewinnsprung hin

Veröffentlicht am 26.02.2014, 18:06

TOULOUSE (dpa-AFX) - Lukrative Flugzeugverkäufe haben Europas größtem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus 2013 deutlich mehr Gewinn beschert. Höhere Kosten für den neuen Langstreckenjet A350 und der teure Umbau des Rüstungsgeschäfts verhinderten allerdings einen noch größeren Höhenflug. Unter dem Strich steigerte der Boeing (NYS:BA) (ETR:BCO)-Rivale sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, wie der bis vor kurzem unter dem Namen EADS auftretende Konzern am Mittwoch mitteilte.

Den jüngsten Gewinnsprung verdankte das Unternehmen vor allem dem guten Geschäft ihrer Verkehrsflugzeugsparte, aber auch deutlichen Verbesserungen im Rüstungsgeschäft. Der Konzernumsatz legte lediglich um 5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zu. '2013 war für den Konzern ein wichtiges und ereignisreiches Jahr, nicht zuletzt wegen der weitreichenden Neuausrichtung unserer Unternehmensführung, der Aktionärsstruktur und der Strategie', kommentierte Airbus-Group-Chef Tom Enders.

ENDERS WILL 5800 STELLEN STREICHEN - ZYPRIES IST DAGEGEN

Der deutsche Topmanager spielte damit auf den umfangreichen Konzernumbau an. Vor allem um das schwächelnde Rüstungsgeschäft wettbewerbsfähiger zu machen, streicht das Unternehmen rund 5800 Arbeitsplätze, mehr als 2000 davon in Deutschland. Überwiegend sollen die Stellen in der neuen Rüstungs- und Raumfahrtsparte Airbus Defence & Space wegfallen, die derzeit aus den bisherigen Sparten Cassidian (Verteidigung) und Astrium (Raumfahrt) entsteht. Die Kosten für den Umbau belasteten das Ergebnis mit 292 Millionen Euro.

Die Luftfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Brigitte Zypries (SPD), sprach sich gegen einen Stellenabbau aus. 'Insbesondere die hohen Auftragseingänge stimmen optimistisch für eine längerfristige positive Entwicklung und damit Stabilität für Beschäftigung an den europäischen Standorten', sagte Zypries dem 'Handelsblatt' (Donnerstag).

VERKEHRSFLIEGER TREIBEN GEWINN AN

Im vierten Quartal 2013 musste der Konzern unerwartete Zusatzkosten in Höhe von 434 Millionen Euro für das A350-XWB-Programm verbuchen. Plangemäß soll der neue Großraumjet im vierten Quartal bei der arabischen Fluglinie Qatar Airways in Betrieb gehen. Dieser Termin wurde am Mittwoch bestätigt, allerdings mit einer klaren Warnung.

Der Langstreckenjet steht nach mehr als 1000 Flugstunden vor der Zulassung durch die Behörden. Damit befinde sich das A350-Programm in seiner 'kritischsten Phase' sagte Enders und wollte weitere überraschende Mehrkosten in diesem Jahr ausdrücklich nicht ausschließen.

Mit der A350 tritt Airbus gegen Boeings langjährigen Kassenschlager 777 sowie den neueren Hightech-Flieger 787 'Dreamliner' an. Unterdessen reagiert Airbus auf die Auftragsflut für den Mittelstreckenjet A320 und dessen modernisierte Neuauflage A320neo. Statt derzeit 42 Maschinen sollen ab dem zweiten Quartal 2016 monatlich 46 Exemplare der Flugzeugfamilie fertig werden. Derzeit hat Airbus Bestellungen für mehr als 4200 Maschinen dieser Klasse in den Büchern stehen.

TEUER UMBAU

Im laufenden Jahr konzentriert sich der Konzern allerdings auf die A350 - und den eingeleiteten Konzernumbau. Die Auslieferungen sollen etwa auf dem Niveau des Vorjahres verharren, als 626 neue Verkehrsflieger die Werkshallen verließen. Auch beim Umsatz erwartet Enders keine Steigerung. Allerdings soll der Gewinn - Sondereffekte herausgerechnet - steigen. Auf diese Weise soll die operative Marge von zuletzt 6,0 Prozent bis zum kommenden Jahr auf 7 bis 8 Prozent klettern. Unvorhergesehene Sonderbelastungen und die Kosten für den Konzernumbau sind dabei herausgerechnet.

Mit den Umbauplänen reagiert die Konzernspitze vor allem auf die wegbrechenden Rüstungsaufträge. Enders stellt sich zudem bereits auf das Ende der Eurofighter-Produktion ein. Schon jetzt reichen die Bestellungen für den Kampfjet nur noch bis ins Jahr 2017. Enders hofft zwar weiter auf Aufträge aus Ländern außerhalb der EU, zeigte sich jedoch 'nicht optimistisch'. Zuletzt hatten sich Südkorea und andere Staaten für die Flieger der Konkurrenz entschieden.

Zudem will Deutschland die einst vorgesehene letzte Eurofighter-Tranche über 37 Kampfjets voraussichtlich nicht abnehmen - eine offizielle Entscheidung steht aber noch aus. Dem Vernehmen nach will der Konzern in diesem Fall eine hohe dreistellige Millionen-Euro-Summe als Entschädigung einfordern.

Der Chef der Airbus-Rüstungssparte, Bernhard Gerwert, kritisierte die Einkaufspolitik der Bundesregierung. In einem Mitarbeiterbrief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, schreibt er: 'Ich bin der Auffassung, dass der bestehende Beschaffungsprozess den Erwartungen einer modernen Bundeswehr und einer im internationalen Wettbewerb stehenden Industrie nicht gerecht wird.'/stw/aha/sbr/DP/fn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.