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GESAMT-ROUNDUP: Kein Ende der Stahlkrise in Sicht

Veröffentlicht am 15.05.2013, 17:35
ESSEN/SALZGITTER (dpa-AFX) - Die tiefe Branchenkrise hat die beiden größten deutschen Stahlkonzerne fest im Griff. Während ThyssenKrupp Tausende Stellen streichen will, kommen auch für den Konkurrenten Salzgitter die Einschläge näher. Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller rutschte zu Jahresbeginn noch tiefer in die roten Zahlen. Damit steigt auch bei Salzgitter der Druck auf die Sparbemühungen.

Die Branche leidet unter Überkapazitäten und einem brutalem Preiskampf auf dem Weltmarkt. Hinzukommen hohe Rohstoff- und Energiekosten. In Europa sorgt die Krise in den südlichen Ländern für zusätzlichen Margendruck.

Mit harten Schnitten will ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger den kriselnden Konzern wieder auf Kurs bringen. 3.000 Verwaltungsjobs sollen wegfallen, rund 1.500 Stellen davon in Deutschland, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden. Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath bezeichnete die vor dem Abschluss stehenden Verhandlungen zum Personalabbau als 'hart, aber jederzeit fair und konstruktiv'. Schwerpunkt der aktuellen Stellenstreichungen in der Verwaltung soll die Hauptverwaltung in Essen sein.

Insgesamt sollen durch das neue Programm rund 250 Millionen Euro eingespart werden. Das Programm ist Teil eines von Konzernchef Hiesinger angekündigten Sparpakets von rund zwei Milliarden Euro bis 2015. Dazu gehören auch geplante Einsparungen von 500 Millionen Euro im europäischen Stahlgeschäft.

Beim Stahl sollen 2.000 Stellen vorwiegend in Deutschland wegfallen. In der Zahl enthalten sind auch einige hundert Jobs in der Stahl-Verwaltung, so dass derzeit insgesamt etwas weniger als 5.000 Stellen auf der Streichliste des Konzerns stehen. ThyssenKrupp beschäftigt derzeit weltweit gut 150.000 Mitarbeiter, davon nur noch gut ein Drittel in Deutschland.

Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2012/2013 (30.9.) hat das Unternehmen mit einem Minus von 822 Millionen Euro weiter tiefrote Zahlen geschrieben. Wesentliche Ursache seien weitere Abschreibungen auf die Stahlwerke in Übersee, die sich zu inzwischen zu einem Milliardengrab entwickelt haben. Hinzu kamen weitere Verluste im amerikanischen Stahlgeschäft. Angesichts der immer bedrohlicheren Finanzlage erwägt der Konzern eine Kapitalerhöhung.

Auch Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter kann sich der Strukturkrise nicht entziehen: Der Konzern rutschte zum Jahresstart noch tiefer in die roten Zahlen. Damit steigt der Druck auf die Sparbemühungen des Konzerns mit seiner 25 400 Mitarbeiter großen Gesamtbelegschaft. Eines der größten Sorgenkinder bei Salzgitter ist das Trägerwerk in Peine.

Von Januar bis Ende März stehen bei Salzgitter unterm Strich 16,6 Millionen Euro Minus. Für das gesamte Jahr 2012 hatte ein Fehlbetrag von 100 Millionen Euro zu Buche geschlagen. In den Vorjahren 2010 und 2011 hatte der Konzern noch schwarze Zahlen geschrieben. Salzgitter kündigte an, die Inhalte des Sparprogramms 'Salzgitter AG 2015' bis zur Jahresmitte festzulegen. Peine zu schließen stehe aber nicht zur Diskussion, bekräftigte ein Sprecher auf Nachfrage./rad/DP/jha

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