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Gesetzliche Rente: Doch besser als ein ETF-Sparplan?

Veröffentlicht am 08.12.2020, 09:24
Aktualisiert 08.12.2020, 09:35
Gesetzliche Rente: Doch besser als ein ETF-Sparplan?
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Die gesetzliche Rente ist nicht so schlecht, wie viele denken. Das beweist die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (kurz: DIW).

Überraschung: Im direkten Vergleich scheint der gesetzlichen Rentenversicherung die optimale Kombination aus Rendite und Sicherheit gelungen zu sein.

Ist die gesetzliche Rente also doch ein Aktien-Killer? Oder wenigstens als würdiger Ersatz für ETFs (börsengehandelte Fonds) geeignet?

Der ETF-Sparplan kann Millionäre machen Was ist die gesetzliche Rente anderes als ein Sparplan? Monat für Monat wird eingezahlt. Mit der Zeit bauen sich Ansprüche auf, die man dann im Ruhestand in bare Münze verwandeln kann.

Wer einen ETF-Sparplan betreibt, weiß in etwa, was er zu erwarten hat. Wer einen DAX-ETF bespart, kann eine durchschnittliche Rendite von etwa 7 % pro Jahr erzielen. Vor Steuern und Gebühren.

Da kommt mit der Zeit ganz schön was zusammen. Wer jeden Monat 500 Euro in seinen DAX-ETF investiert, ist nach etwa 38 Jahren Millionär. Wer dann nicht sofort alles auf den Kopf haut und sich eisern an seinen Entnahmeplan hält, kann seinem Vermögen satte 5.600 Euro pro Monat entnehmen. Ohne Kapitalverzehr!

Eine ewige, üppige Rente. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Womöglich ist es das auch. Denn wer so rechnet, hat den absolut optimistischen Fall vor Augen, der all die Unfälle und Katastrophen ausblendet, die im Laufe von 38 Jahren geschehen können. Allein die letzten 20 Jahre hatten für ETF-Investoren gleich mehrere Schockmomente zu bieten.

Zudem sind vergangene Gewinne keine Garantie für zukünftige Gewinne. Nur weil man mit einem ETF-Sparplan in den vergangenen Jahrzehnten theoretisch ganz gut gefahren wäre, muss das nicht so bleiben.

Die gesetzliche Rente: Besser als ihr Ruf Die gesetzliche Rente wirkt im Vergleich mit Aktien-ETFs wie ein Fels in der Brandung. Allein die lange Historie ist bemerkenswert: 1889 wurde sie im Rahmen des „Gesetzes betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung“ ins Leben gerufen. Und sie ist immer noch da! Trotz aller Kriege und Wirtschaftskrisen.

Doch im Gegensatz zu DAX & Co hat sie keinen historischen Kursverlauf. Mit welchen Renditen man hier rechnen kann, ist nicht transparent.

Top-Rendite oder Spargrab? Das DIW will es herausgefunden haben.

Das Ergebnis: Gesetzlich Versicherte können mit einer Rendite zwischen 2,3 und 3,6 % pro Jahr rechnen. Nach Steuern!

Das ist im besten Fall gerade die Hälfte von dem, was der Aktienmarkt (vor Steuern und Gebühren) im Durchschnitt hergibt. Doch für eine gefühlt sichere Investition ist das schon nicht schlecht. In der neuen Nullzinswelt gibt es kaum bessere Alternativen.

Es reicht einfach nicht! Also: Raus aus ETFs und rein in die gesetzliche Rente? Moment!

Ja, die Rendite der gesetzlichen Rente wirkt im Nullzinsumfeld verführerisch. Doch die Inflation besiegt man so auf keinen Fall.

Inflation? Welche Inflation? Seit September 2020 ist die Inflationsrate in Deutschland negativ (Stand: 07.12.2020)! Doch entspricht die offiziell verkündete Inflationsrate tatsächlich der persönlichen Lebensrealität? Seltsam. Alles, was ich möchte, verteuert sich seit Jahren in einem atemberaubenden Tempo. Eine Rendite von 3 % ist für mich ein dickes Minusgeschäft.

Das gefühlte Plus an Sicherheit ist ebenfalls eine Fata Morgana. Klar ist: Wer heute in den Aktienmarkt investiert, kann nicht wissen, ob die Unternehmen in den nächsten Dekaden auch abliefern werden. Klar ist aber auch: An welchen Schrauben der gesetzlichen Rente die politischen Entscheider der nächsten Dekaden drehen werden, ist ebenfalls nicht abzusehen. Sicherheit? Na ja!

Für mich ist im Großen und Ganzen klar: Die gesetzliche Rente mag besser sein als ihr Ruf. Doch der ETF-Sparplan ist dennoch insgesamt die Wette mit den besseren Chancen.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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