Berlin (Reuters) - In den Tarifkonflikt zwischen der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo und der Lufthansa-Billigtochter Eurowings kommt nach dem Streik wieder Bewegung.
Beide Parteien haben neue Gespräche für Sonntagabend vereinbart, wie Eurowings am Freitag mitteilte. Ziel sei, kurzfristig zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen. "Wir sind überzeugt, dass dies am besten über eine Schlichtung der offenen Tarifvertragsthemen zu erreichen ist", sagte Eurowings-Personalchef Jörg Beißel.
Die in Köln ansässige Fluglinie nahm damit eine Einladung zu neuen Gesprächen von Ufo-Vorstand Nicoley Baublies an. "Damit geben wir unserem Tarifpartner die Möglichkeit, neue Streiks in der nächsten Woche abzuwenden", begründete der Gewerkschaftsführer den Vorstoß. Ansonsten werde Ufo nächste Woche an zwei Tagen zu neuen Ausständen aufrufen.
Die Gewerkschaft hatte bereits am Donnerstag den Flugbetrieb bei Eurowings und Germanwings weitgehend lahmgelegt, 400 Flüge fielen aus. Der Tarifkonflikt zwischen Ufo und den Lufthansa (DE:LHAG) -Billig-Airlines köchelt bereits seit drei Jahren. Im Kern geht es um die Regelungen zur Teilzeitarbeit bei Germanwings und die Arbeitsbedingungen sowie den Lohn bei Eurowings.
Bei Eurowings ringt derzeit auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi um einen neuen Tarifvertrag. Die jüngsten Verhandlungen seien ergebnislos zu Ende gegangen und sollten kommende Woche fortgesetzt werden, erklärte Verdi-Bundesvorsitzende Christine Behle. Hinter den Kulissen geht es beiden Gewerkschaften aber um mehr als nur Tarifverträge: Sie streiten sich, welche von beiden die 450 Flugbegleiter des Ryanair-Rivalen vertreten darf.