Düsseldorf (Reuters) - Die Gewerkschaften IG BCE und Verdi rufen rund 10.000 Beschäftigte des Energiekonzerns E.ON (DE:EONGn) für Anfang nächster Woche zu Warnstreiks auf.
Mit dem Ausstand solle Bewegung in die laufende Tarifrunde gebracht werden, teilten sie am Freitag mit. Die Arbeitgeber hätten bislang Entgelterhöhungen von 2,1 Prozent angeboten bei einer Laufzeit von 18 Monaten. Beide Gewerkschaften kritisierten dies als völlig unzureichend. "Wir sind zuversichtlich, dass wir am Verhandlungstisch einen fairen und ausgewogenen Vergütungsabschluss erzielen", erklärte ein E.ON-Sprecher. Dieser müsse aber auch die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und der Energiebranche "in angemessener Weise" berücksichtigen.
Die IG Bergbau, Chemie, Energie fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden in den Unternehmen der Tarifgemeinschaft Energie, zu der neben E.ON unter anderem auch der Stromnetzbetreiber Tennet gehört, eine Gehaltserhöhung von 5,5 Prozent sowie eine Sonderleistung für ihre Mitglieder. Die Warnstreiks sollen am Montag beginnen.
Verdi zufolge ist die dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern für den 27. Februar geplant. Die Dienstleistungsgewerkschaft drohte bereits mit unbefristeten Ausständen: "Wenn wir in der dritten Runde zu keiner Einigung kommen, ist ein unbefristeter Erzwingungsstreik nicht mehr ausgeschlossen", erklärte das Mitglied der Verdi-Verhandlungskommission, Immo Schlepper.