WIEN (dpa-AFX) - Ihr großes Osteuropa-Geschäft macht der österreichischen Bank Erste Group (EAV:EBS) (FSE:EBO) weiter schwer zu schaffen. Hohe Abschreibungen auf die Rumänien-Tochter, ein neuerlicher Verlust in Ungarn und die Kosten für den Ausstieg aus der Ukraine ließen den Überschuss im vergangenen Jahr einbrechen. Unter dem Strich blieben noch 61 Millionen Euro übrig, das sind gut 87 Prozent weniger als 2012, wie das Spitzeninstitut der österreichischen Sparkassen am Freitag in Wien mitteilte. Im Schlussquartal fiel ein Verlust von fast 370 Millionen Euro an. Die Dividende soll nun auf 20 Cent pro Aktie halbiert werden.
Allein in Ungarn fiel ein Jahresverlust von 108,9 Millionen Euro an. Das war doppelt so viel wie im Jahr davor. Für einen Großteil des zusätzlichen Verlustes macht die Erste die ungarischen Bankensteuern verantwortlich. Seit Jahren ist die Ungarn-Tochter ein Sorgenkind im Konzern. An der Börse stürzte die Erste-Aktie am Vormittag ab und verlor fast 8 Prozent an Wert.
Für das laufende Jahr 2014 rechnet der Konzern mit einem stabilen Betriebsergebnis von etwa 3,1 Milliarden Euro. Es war 2013 um knapp 5 Prozent gesunken. Aus diesem Wert sind zahlreiche Sondereffekte herausgerechnet. Der Vorsteuergewinn sank um mehr als 53 Prozent auf rund 374 Millionen Euro.tb/fbr