London (Reuters) - Die Investmentbank Barclays (LON:BARC) hat sich mitten im Konzernumbau mit einem Gewinnsprung etwas Luft verschafft.
Wie die Konkurrenz in den USA profitierten die Briten im Sommer von einem florierenden Handel. Der Vorstergewinn habe sich um gut ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Pfund (1,9 Milliarden Euro) erhöht, teilte das Institut am Donnerstag mit. Damit wurden die Analystenerwartungen klar übertroffen. An der Londoner Börse verteuerten sich Barclays-Aktien daraufhin um 1,6 Prozent.
Das Ergebnis dürfte die Rufe nach einem Rückzug aus dem riskanten Investmentbanking zumindest etwas verhallen lassen. Kritiker fordern, Barclays sollte sich allein auf sein Firmen- und Privatkundengeschäft konzentrieren. Der neue Chef Jes Staley sagte, nach dem Anti-EU-Referendum in Großbritannien und den darauffolgenden Turbulenzen an den Finanzmärkten habe sich wieder gezeigt, dass eine breite Aufstellung Vorteile bringe.
Das Investmentbanking hatte Barclays in der Finanzkrise und danach immer wieder Verluste eingebrockt. Staley will die Kosten deutlich senken und die Bank schlanker machen. Die Skandale der Vergangenheit sollen abgehakt werden. Das Institut soll sich künftig auf den Heimatmarkt und die USA konzentrieren. Zum Verkauf stehen unter anderem Aktivitäten in Europa und Afrika. Barclays betonte, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsteile 2017 abstoßen zu wollen.
In Amerika hatten zuletzt bereits die führenden Investmentbanken Goldman Sachs (NYSE:GS) und Morgan Stanley (NYSE:MS) ihre Quartalsgewinne um mehr als die Hälfte ausgeweitet. Auch hier sorgte der Handel für die Ergebnisverbesserung. Barclays half zudem, dass das Institut die meisten Einnahmen im Investmentbanking in den USA macht. Der Dollar hat seit dem Brexit-Votum zum Pfund deutlich aufgewertet.