Investing.com -- Ein finsterer Montag für Bayer (ETR:BAYGN): Die Aktien des deutschen Pharmariesen erlebten heute einen dramatischen Absturz, nachdem das Unternehmen zu einer Rekordzahlung von 2,25 Milliarden Dollar verurteilt wurde. Ein 49-jähriger Mann behauptete, durch das Unkrautvernichtungsmittel Roundup, das Bayer im Rahmen der Monsanto-Übernahme 2018 erwarb, an Krebs erkrankt zu sein.
Das Urteil, am Freitag von einem Geschworenengericht in Pennsylvania gefällt, setzt sich aus 250 Millionen Dollar Schadenersatz und einer Strafsumme von 2 Milliarden Dollar zusammen. Dies markiert einen neuen Höhepunkt in einem jahrelangen Rechtsstreit um das umstrittene Herbizid.
Bayer kündigte umgehend an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Das Unternehmen betont, dass es im Widerspruch zu umfassenden wissenschaftlichen Beweisen und weltweiten regulatorischen sowie wissenschaftlichen Bewertungen steht.
Die Finanzwelt reagierte prompt auf das Urteil. Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) gehen davon aus, dass der endgültige Betrag nach Nachprüfungsanträgen möglicherweise reduziert wird. Dennoch sehen sie dies als einen weiteren Rückschlag inmitten der andauernden Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Glyphosat.
In den Bilanzen hat Bayer bereits Rückstellungen von rund 6 Milliarden Euro für den Glyphosat-Rechtsstreit vorgenommen. Insgesamt sind etwa 165.000 Klagen gegen das Unternehmen wegen vermeintlicher Personenschäden durch Roundup anhängig, wobei die meisten Kläger "bösartige Erkrankungen des Lymphgewebes" geltend machen. Bis zum dritten Quartal waren 52.000 dieser Fälle weder beigelegt noch gerichtlich verhandelt worden.
Die Analysten von Morgan Stanley weisen darauf hin, dass, obwohl sie davon ausgehen, dass diese Fälle den Großteil der verbleibenden Haftung ausmachen, zukünftig weitere Klagen eingereicht werden könnten.
Bayer bleibt unbeirrt in seiner Verteidigung von Roundup, indem das Unternehmen darauf hinweist, dass langjährige Studien die Unbedenklichkeit des Mittels für den Menschen belegen. Das nächste Glyphosat-Verfahren steht bereits Anfang nächsten Monats in Delaware an.
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