DÜSSELDORF/BUDAPEST (dpa-AFX) - Der größte deutsche Energiekonzern Eon kommt beim Verkauf von Unternehmensanteilen und Auslandsgeschäften voran. Das ungarische Gas-Geschäft soll an den staatlichen Energieversorger MVM. gehen. Eon-Chef Johannes Teyssen und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilte die Regierung am Freitag mit. Die Details des Vertrags sollen bis Mitte Dezember ausgehandelt werden, bis Januar soll das Geschäft unter Dach und Fach sein.
Eon bestätigte die Unterzeichnung der Absichtserklärung, wollte sich zum Preis aber nicht äußern. Medienberichten zufolge bot MVM 800 Millionen Euro, Eon soll 1,2 Milliarden Euro gefordert haben.
Die Düsseldorfer können das Geld gut gebrauchen. Durch die Energiewende befindet sich das Unternehmen derzeit in einem tiefen Umbau. Dem Konzern fehlen einerseits die Einnahmen aus den teilweise schon abgeschalteten Atomkraftwerken. Andererseits sind Milliardeninvestitionen in erneuerbare Energie notwendig. Um diese zu stemmen, wollen die Düsseldorfer Vermögenswerte von insgesamt 15 Milliarden Euro verkaufen. Zuletzt hatte sich Eon von seinem Anteil an dem britischen Atomunternehmen Horizon getrennt.
Der ungarische Ministerpräsident hatte bereits Ende August angekündigt, die Division für den Handel und die Speicherung von Gas von Eon erwerben zu wollen. Durch die Übernahme will die Regierung eine stärkere Kontrolle über die Gas-Importe und langfristig auch die Energiepreise erlangen.
Innerhalb der EU ist Orbans Politik heftig umstritten. Der Politiker hatte in den vergangenen Jahren immer wieder in den freien Wettbewerb eingegriffen. So führte Orban für mehrere Branchen Sondersteuern ein, die seitdem vor allem ausländische Unternehmen treffen. Darüber hinaus wurden einige Unternehmen, die die Regierung als strategisch besonders wichtig erachtet, verstaatlicht. Darunter befand sich der größte Energiekonzern des Landes, MOL, und die Fluggesellschaft Malev, die mittlerweile pleite ist.
Ungarn befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Anfang des Jahres hatten die drei großen Ratingagenturen das Land auf Ramsch-Niveau herabgestuft. Damit reagierten sie auf schlechte Wachstumsaussichten und ein riesiges Staatsdefizit. Verhandlungen mit der EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EZB um Milliardenhilfen ziehen sich bis heute hin und wurden von zahlreichen Streitigkeiten überschattet. So wollte Orban etwa den Einfluss der Nationalbank einschränken. Erst nachdem die EU gedroht hatte Ungarn Fördergelder aus dem sogenannten Kohäsionsfonds zu entziehen, leitete der Premier wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des hohen Staatsdefizits ein./jke/stb/enl
Eon bestätigte die Unterzeichnung der Absichtserklärung, wollte sich zum Preis aber nicht äußern. Medienberichten zufolge bot MVM 800 Millionen Euro, Eon soll 1,2 Milliarden Euro gefordert haben.
Die Düsseldorfer können das Geld gut gebrauchen. Durch die Energiewende befindet sich das Unternehmen derzeit in einem tiefen Umbau. Dem Konzern fehlen einerseits die Einnahmen aus den teilweise schon abgeschalteten Atomkraftwerken. Andererseits sind Milliardeninvestitionen in erneuerbare Energie notwendig. Um diese zu stemmen, wollen die Düsseldorfer Vermögenswerte von insgesamt 15 Milliarden Euro verkaufen. Zuletzt hatte sich Eon von seinem Anteil an dem britischen Atomunternehmen Horizon getrennt.
Der ungarische Ministerpräsident hatte bereits Ende August angekündigt, die Division für den Handel und die Speicherung von Gas von Eon erwerben zu wollen. Durch die Übernahme will die Regierung eine stärkere Kontrolle über die Gas-Importe und langfristig auch die Energiepreise erlangen.
Innerhalb der EU ist Orbans Politik heftig umstritten. Der Politiker hatte in den vergangenen Jahren immer wieder in den freien Wettbewerb eingegriffen. So führte Orban für mehrere Branchen Sondersteuern ein, die seitdem vor allem ausländische Unternehmen treffen. Darüber hinaus wurden einige Unternehmen, die die Regierung als strategisch besonders wichtig erachtet, verstaatlicht. Darunter befand sich der größte Energiekonzern des Landes, MOL, und die Fluggesellschaft Malev, die mittlerweile pleite ist.
Ungarn befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Anfang des Jahres hatten die drei großen Ratingagenturen das Land auf Ramsch-Niveau herabgestuft. Damit reagierten sie auf schlechte Wachstumsaussichten und ein riesiges Staatsdefizit. Verhandlungen mit der EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EZB um Milliardenhilfen ziehen sich bis heute hin und wurden von zahlreichen Streitigkeiten überschattet. So wollte Orban etwa den Einfluss der Nationalbank einschränken. Erst nachdem die EU gedroht hatte Ungarn Fördergelder aus dem sogenannten Kohäsionsfonds zu entziehen, leitete der Premier wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des hohen Staatsdefizits ein./jke/stb/enl