FRANKFURT (dpa-AFX) - Griechische Staatsanleihen sind am Montag vor der dritten und letzten Runde der Präsidentschaftswahlen unter Druck geraten. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg um fünf Basispunkte auf 8,25 Prozent. Die Anlegersorgen um eine erneute Zuspitzung der Schuldenkrise in der Eurozone hat vor der um 11.00 Uhr beginnenden namentlichen Abstimmung im Athener Parlament auch die Anleihen im Währungsraum insgesamt belastet. Die Rendite spanischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg unter den wichtigsten Ländern der Eurozone am stärksten und lag bei 1,68 Prozent.
Einziger Kandidat bei der Wahl ist der konservative ehemalige EU-Kommissar Stavros Dimas (73). Politische Beobachter gehen davon aus, dass Dimas - der Kandidat der Regierungskoalition unter Ministerpräsident Antonis Samaras - es erneut nicht schaffen wird, die nötigen Stimmen zu bekommen. Für diesen Fall schreibt die Verfassung eine vorgezogene Parlamentswahl vor. Umfragen zufolge könnte dann das Linksbündnis Syriza unter seinem Chef Alexis Tsipras stärkste Kraft werden. Tsipras setzt sich für eine Neuaushandlung des griechischen Sparprogramms und einen Schuldenschnitt ein.