DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Metro (XETRA:MEOG) hat bei seiner Supermarkt-Tochter Real knapp eine halbe Milliarde Euro abgeschrieben. Der bei der Übernahme von von Allkauf- und Kriegbaum-Märkten 1998 gezahlte Aufschlag auf den Firmenwert ("Goodwill") sei nun um 450 Millionen Euro im Wert nach unten berichtigt worden, teilte der MDax-Konzern (MDAX) am Freitag in Düsseldorf mit. Die Konzernprognose, die sich auf bereinigte Kennziffern bezieht, sei von den Abschreibungen nicht betroffen. Mit den Wertberichtigungen wolle das Unternehmen nun - 17 Jahre nach dem Zukauf - eine bilanziell solide Grundlage für die Neuausrichtung von Real schaffen.
"Wir haben in den vergangenen drei Jahren bereits erheblich in die Modernisierung und Neuausrichtung von Real investiert", sagte Metro-Chef Olaf Koch. Insbesondere beim Umsatz der auf ein neues Konzept umgestellten Real-Märkte gebe es sehr positive Entwicklungen. Die SB-Warenhäuser gelten als gewinnschwach. Koch will das Ruder herumreißen - zuletzt mit hohen Werbeausgaben, die erst einmal aufs Ergebnis drückten. Metro verzeichnete im Geschäftsjahr 2013/14 (Ende September) einen Umsatz von rund 63 Milliarden Euro, das um Sonderfaktoren und Wechselkurseffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei knapp 1,73 Milliarden. Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 erwartet der Konzern eine leichte Steigerung bei beiden Kennziffern.