PARIS/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der deutsche Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und sein französischer Konkurrent Nexter stehen nach Medieninformationen kurz vor der Unterzeichnung ihrer Fusion. Nach einem Bericht des "Handelsblatts" sollen die Verträge an diesem Mittwoch unter Dach und Fach kommen.
Die Eigentümerfamilie Bode für KMW und der französische Staat für Nexter seien die Unterzeichner. Es soll eine Holding niederländischen Rechts mit dem vorläufigen Namen "Newco" gegründet werden. Sie halte sämtliche Anteile der beiden Firmen. Auch das französische Online-Blatt "La Tribune" erwartet die Unterzeichnung voraussichtlich am Mittwoch. KMW ist vor allem bekannt durch den Kampfpanzer "Leopard".
Vor mehr als einem Jahr hatten die Unternehmen ihre Pläne angekündigt. Es ist die spektakulärste Rüstungsfusion seit vielen Jahren. Zusammen kommen die Partner aus München und Paris auf etwa zwei Milliarden Euro Umsatz und rund 6000 Mitarbeiter. Durch den Zusammenschluss wollen sie besser im globalen Wettbewerb bestehen, zumal die nationalen Verteidigungsbudgets kleiner geworden sind.
Der Fusion müssen die nationalen Kartellämter noch zustimmen. Zudem müsse Frankreich das gerade verabschiedete Gesetz über Wirtschaftsreformen veröffentlichen, heißt es im "Handelsblatt" - mit ihm werde Nexter privatisiert. Bislang ist die Rüstungsschmiede ein reines Staatsunternehmen, künftig werde der Staat die Hälfte einer privaten Holding besitzen.
Die nationalen Exportvorschriften bleiben zunächst in Kraft. "Wir arbeiten an der Harmonisierung der Exportvorschriften", heißt es laut "Handelsblatt" im Umfeld der französischen Regierung. Die Wirtschaft werde behindert, wenn ein Unternehmen sich nach mehreren nationalen Regeln richten müsse.