von Robert Zach
Investing.com - Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) setzten mit einem Kursplus von 3,1 Prozent auf 2.222,22 Dollar ihren Rekordlauf fort. Neue News, die das rechtfertigen, gab es nicht. Der Börsenwert des E-Autobauers liegt nun mit über 400 Milliarden Dollar knapp über dem Pharmariesen Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und klar vor dem US-Einzelhandelsgigant Walmart (NYSE:WMT).
Tesla führt Ende August einen Aktiensplit im Verhältnis 1:5 durch. Dann gibt es Tesla-Aktien wieder günstiger, für gut 440 Dollar, zu kaufen. Das soll die Papiere für Kleinanleger erschwinglicher machen.
Das renommierte Analysehaus Jefferies hat am Mittwoch sein Kursziel für Tesla-Aktien auf 2.500 Dollar hochgesetzt. Begründet hat der Analyst Philippe Houchois seine Entscheidung wie folgt: "Der Wettbewerbsvorteil von Tesla-Autos könnte schon bald anfangen zu sinken, erweitert sich aber weiterhin in vielen anderen Dimensionen, angefangen von der Hebelwirkung der Marke und der Software bis hin zur Batteriekapazität und der industriellen Effizienz".
Das durchschnittliche Kursziel von 32 befragten Analysten für die nächsten 12 Monate liegt bei 1.242,52 Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von 43,8 Prozent.
8 Analysten empfehlen die Aktie von Tesla zum "Kauf", 13 zum "Halten" und 11 zum "Verkaufen".
Doug Kass, Präsident der Hedgefonds-Gesellschaft Seabreeze Partners Management und Tesla-Shortseller, sieht die Tesla-Aktie mittlerweile nicht mehr nur als überbewertet an, sondern bezeichnet sie als "die größte Aktienblase aller Zeiten".
Kass habe es jahrelang vermieden, Tesla zu shorten, aber angesichts der nicht mehr rational erklärbaren hohen Kurs- und Bewertungsniveaus habe er schließlich nachgegeben und Ende Juli eine erste Short-Position bei 1.642 Dollar eingegangen.
Kass sagte diese Woche, dass die zugrundeliegenden Fundamentaldaten von Tesla die aktuelle Bewertung nicht annähernd unterstützen.
"Trotz starker Konkurrenz ist Teslas Marktkapitalisierung jetzt fast viermal so hoch wie die von Ford (NYSE:F), General Motors (NYSE:GM) und Fiat Chrysler (DE:2FI) zusammen - obwohl Tesla nur etwa 400.000 Autos pro Jahr verkauft, während die ''großen Drei'' 17 Millionen Fahrzeuge abgesetzt haben", zitierte Benzinga Kass.
Außerdem bemängelte Kass die "aggressive Buchhaltung" und erklärte, Tesla habe bisher noch kein beständig profitables Geschäftsmodell nachgewiesen, das ohne den Verkauf von Emissionsrechten auskommt.
Im ersten Halbjahr 2020 hat Tesla 782 Millionen Dollar mit dem Verkauf von Emissionsrechten an andere Autohersteller gemacht und nach GAAP-Regeln nur 220 Millionen Dollar Gewinn eingefahren.
Gespannt blicken Anleger jetzt auf den Battery Day am 22. September, wo Tesla-Chef Elon Musk seine Batterieneuerungen vorstellen will. Auch eine mögliche Aufnahme in den S&P-500 steht noch aus. Die nächste Sitzung des Index-Komitees ist für den dritten Freitag im September geplant.