Aktienwelt360 - Hast du auch schon von den „Glorreichen Sieben“ gehört? Es handelt sich bei ihnen um die großen Technologiekonzerne Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747), Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985), Meta Platforms (NASDAQ:META) (WKN: A1JWVX), Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866), Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F). Gemessen am Börsenwert machen sie zusammen nunmehr ein Drittel des gesamten S&P 500 aus.
Ihr Erfolg ist sicherlich einzigartig. Doch gibt es mit dem niederländischen Unternehmen ASML (AS:ASML) (WKN: A1J4U4) einen Konzern, der sozusagen hinter den Kulissen den Betrieb der „Glorreichen Sieben“ am Laufen hält. Könnte er damit vielleicht sogar eine interessantere Investition darstellen als die Aktien der Technologie-Giganten?
ASML glänzt mit Monopol
Hinter den Buchstaben ASML verbirgt sich die Firma Advanced Semiconduktor Materials Lithography. Und im Namen versteckt sich auch schon der Hinweis auf das vermeintliche Monopol von ASML. Das Unternehmen fertigt selbst nämlich keine Halbleiter, sondern produziert vielmehr die dazu notwendigen Maschinen.
Es handelt sich dabei um Geräte, welche mithilfe von extrem ultraviolettem Licht (EUV) hochauflösende Lithografie liefern und damit die Massenproduktion der fortschrittlichsten Mikrochips der Welt ermöglichen. Mit einem Marktanteil von über 80 % besitzt ASML hier quasi so etwas wie ein Monopol.
Somit ist es auch keineswegs verwunderlich, dass zu den drei größten Kunden der Niederländer die Halbleiterriesen Intel (NASDAQ:INTC) (WKN: 855681), Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) (WKN: 909800) und Samsung (F:SAMEq) Electronics (WKN: 923086) gehören. Und deren Produkte sind nun einmal für das Bestehen der „Glorreichen Sieben“ von entscheidender Bedeutung.
Wobei mittlerweile Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Apple zu den größten Kunden von Taiwan Semiconductor Manufacturing zählen. Und die Grafikprozessoren von Nvidia wiederum werden beispielsweise für die Rechenzentren von Meta Platforms, den Amazon Web Service (AWS) oder auch für Microsofts Cloud-Plattform Azure benötigt.
Wir sehen also, dass die EUV-Lithografiesysteme von ASML aus der Welt der Hightech-Konzerne kaum noch wegzudenken ist. Denn nur über diese Technologie ist es eben möglich, die entsprechenden Halbleiter, die benötigt werden, zu produzieren.
Rekordgewinn und weiteres Wachstum
Bei dieser fantastischen Marktstellung von ASML lassen natürlich auch die geschäftlichen Ergebnisse keinesfalls zu wünschen übrig. Sowohl bei den Umsatzerlösen als auch beim Nettogewinn konnte der Konzern mit 27,6 bzw. 7,8 Mrd. Euro im letzten Jahr neue Bestmarken erreichen.
Auch lässt sich mit diesen Zahlen für 2023 eine recht hohe Nettomarge von 28,26 % ermitteln. Was für uns einen eindeutigen Hinweis auf die hohe Profitabilität von ASML darstellt. Diese stellt das Unternehmen aber schon länger unter Beweis. Denn auch die durchschnittliche Nettomarge der letzten fünf Jahre liegt mit 26,76 % auf einem erfreulichen Wert.
Und erfreulich geht es auch weiter. Mittelfristig soll es nämlich nach der Einschätzung von MarketScreener mit dem Umsatz bis 2026 um 41 % auf dann 38,9 Mrd. Euro nach oben gehen. Auch das Nettoergebnis soll bis dahin signifikant ansteigen und mit 12,8 Mrd. Euro um 64 % höher liegen als noch 2023.
Tenbagger mit Potenzial
Beschäftigen wir uns als Letztes aber natürlich noch mit der Aktie von ASML. Erst vor Kurzem hat diese mit 950,00 Euro (07.03.2024) ein neues Allzeithoch erreicht. Sie ist zwar wieder etwas zurückgekommen, notiert aktuell auf einem Kursniveau von 888,80 Euro (11.03.2024) aber stolze 1.241 % höher als noch vor zehn Jahren. Was sie zweifelsohne zu einem waschechten Tenbagger macht.
Ihre Bewertung ist inzwischen allerdings auf ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 45 angestiegen. Was man eventuell nicht mehr als günstig einschätzen könnte. Doch machen die sehr guten Wachstumsaussichten von ASML diesen Wert in meinen Augen durchaus vertretbar.
Vergessen wir auch nicht, dass gerade in den westlichen Industrieländern die Herstellung von Computerchips markant ausgebaut werden soll. Hier entstehen also viele neue Produktionshallen, die selbstredend dann erst einmal mit neuen Maschinen ausgestattet werden müssen. Wobei ASML hier als Lieferant sicherlich eine große Rolle spielen dürfte.
Die ASML-Aktie könnte meiner Ansicht nach für all jene interessant sein, die mit ihr in ein Unternehmen investieren möchten, welches aus dem Bereich der Chipproduktion nicht mehr wegzudenken ist. Und wie wir wissen, sind hochwertige Grafikprozessoren in der heutigen Zeit für die meisten Technologiefirmen schlichtweg überlebenswichtig.
Vielleicht könnte einem aber auch den Satz von Börsen-Altmeister André Kostolany hier eine Investitionsentscheidung erleichtern. Er sagte ja bekanntlich: „Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln.“
Der Artikel Heimlicher Gewinner: Hinter dieser 1.000-%-Aktie steckt die Firma, welche den Betrieb der „Glorreichen Sieben“ am Laufen hält! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Taiwan Semiconductor und Tesla.
Aktienwelt360 2024