Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktie von Henkel (ETR:HNKG) war im frühen europäischen Geschäft am Montag zunächst unter Druck geraten, erholte sich dann aber wieder, nachdem der deutsche Konsumgüterriese mitgeteilt hatte, dass die Inflation und Abschreibungen aufgrund des Ausstiegs aus dem Russland-Geschäft den Gewinn im ersten Halbjahr aufgezehrt haben.
Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg von 9,9 % in den ersten sechs Monaten. Die größten Zuwächse erzielte Henkel mit seinem Klebstoffgeschäft, das jedoch durch die Abwertung des Euro in diesem Zeitraum geschmälert wurde. Die Kosten zur Erzielung dieses Umsatzes nahmen um 18 % zu, insbesondere aufgrund des starken Anstiegs der Kosten für Rohstoffe, Verpackung und Fracht. Bei konstanten Wechselkursen sank der bereinigte Gewinn je Aktie um 21 %. Keiner der Geschäftsbereiche des Konzerns konnte sich dem Trend der Margenkompression entziehen.
Der bereinigte operative Gewinn fiel von 1,43 Milliarden Euro vor einem Jahr auf 1,17 Milliarden Euro, während sich der Nettogewinn auf 448 Millionen mehr als halbierte.
Das Unternehmen hatte bereits Wertberichtigungen in Höhe von 281 Millionen Euro (287 Millionen US-Dollar) verbucht, nachdem es beschlossen hatte, sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar aus den traditionell profitablen Geschäftsbereichen in Russland und Weißrussland zurückzuziehen. Es hatte auch einige nicht zahlungswirksame Aufwendungen für die Integration seiner Kosmetik- und Wäschesparten in eine einzige Konsumgütersparte verbucht.
Unterstützt wurde der Titel durch eine weitere moderate Anhebung der Umsatzprognose des Unternehmens für das Gesamtjahr. Henkel rechnet nun mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 4,5 % und 6,5 %, was einem Anstieg von 1 Prozentpunkt gegenüber der vorherigen Schätzung entspricht.
Bis 14.31 Uhr MEZ lagen die Henkel-Vorzüge (ETR:HNKG_p) in Frankfurt rund 1 % im Plus, nachdem sie zuvor bis zu 2 % nachgegeben hatten.