Frankfurt (Reuters) - Die jüngste Erholung des Ölpreises kommt beim Chemiekonzern BASF (DE:BASFN) noch nicht an.
Im zweiten Quartal fiel der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen um 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, wie das Ludwigshafener Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt auch soviel erwartet. Der Umsatz schrumpfte um 24 Prozent auf 14,5 Milliarden. Dazu trug die Trennung vom Gashandels- und Speichergeschäft bei sowie ein schwächeres Geschäft mit Basischemikalien wegen rückläufiger Preise. Auch negative Währungseffekte belasteten die Bilanz. "Unser Ausblick für 2016 bleibt im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein unverändert anspruchsvolles Ziel und ist insbesondere von der weiteren Entwicklung des Ölpreises abhängig", sagte Vorstandschef Kurt Bock.
Für 2016 rechnet Bock weiterhin mit einem Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen leicht unter Vorjahresniveau - darunter versteht der Vorstand ein Minus von bis zu zehn Prozent. Der Umsatz wird wegen der Trennung vom Gashandelsgeschäft, das in einem Milliarden-Tauschgeschäft an die russische Gazprom ging, deutlich zurückgehen.
Der Ölpreis zog im Verlauf des zweiten Quartals um etwa ein Viertel an und lag Ende Juni bei knapp 50 Dollar. Im Vergleich zu ihrem Zwölf-Jahres-Tief vom Januar hat sich die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee sogar um rund 80 Prozent auf aktuell gut 44 Dollar je Barrel verteuert. Vor einem Jahr kostete das Barrel aber noch mehr als 60 Dollar. Der BASF-Vorstand erwartet für dieses Jahr einen Ölpreis von 40 Dollar pro Barrel im Jahresdurchschnitt.
Im Öl- und Gasgeschäft mit der Tochter Wintershall brach das Ergebnis der Pfälzer von April bis Juni um gut 78 Prozent auf 94 Millionen Euro ein. Das Ergebnis ausbauen konnte BASF dagegen vor allem im Segment Performance Products, zu dem etwa Geschäfte mit Pigmenten und Produkte für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie gehören, sowie in der Sparte Functional Materials & Solutions dank starker Nachfrage aus der Automobilindustrie und gesunkener Kosten. In allen übrigen Segmenten gab das Ergebnis nach.