Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat ein schärferes Durchgreifen gegen Häuser angekündigt, die sich mit abgelaufenen Sternen schmücken oder sie sich einfach selbst vergeben. Noch im Laufe des Jahres werde die Dehoga Hotelklassifizierungsgesellschaft mit einer Software die rund 21.000 Homepages der Hotels in Deutschland regelmäßig und automatisiert auf unberechtigte Sternewerbung prüfen, kündigte die Gesellschaft am Montag an. Bei einer Stichprobe von 3000 Hotel-Werbungen im Netz hatte sie rund acht Prozent Sterne-Schummeleien entdeckt.
Es gibt 20.725 Hotels und Hotels garnis in Deutschland - 8500 davon (rund 41 Prozent) lassen sich von der Dehoga Hotelklassifizierungsgesellschaft kontrollieren, ob sie den Kriterienkatalog für bis zu fünf Sterne auch erfüllen. Ihren Stern oder ihre Sterne bekommen sie für drei Jahre verliehen - danach gibt es eine neue Kontrolle.
Das ZDF hatte im Sommer berichtet, dass rund ein Viertel von 1000 überprüften Hotels bei der Angabe der Sterne schummelten. Die Klassifizierungsgesellschaft will das nicht hinnehmen. Schummler will sie auffordern, sich gültig klassifizieren zu lassen; bei Streit soll die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg entscheiden.
Der Nutzen der Hotelsterne als "objektive Orientierungshilfe für den Gast" sei gerade in Zeiten der Online-Bewertungen höher denn je einzuschätzen, erklärte die Dehoga Hotelklassifizierungsgesellschaft. Sie appellierte an Buchungs- und Bewertungsportale sowie Suchmaschinen, auf eigene Sterne zu verzichten - ihnen lägen in der Regel keine "einsehbaren und objektiven Kriterienkataloge zugrunde".