Jetzt sein Portfolio regelmäßig zu checken ist womöglich für einige Investoren nicht gerade clever. Wir befinden uns in einer sehr volatilen Phase. Für einige mag es die bessere Alternative sein, einfach nichts zu tun oder sich am besten gar nicht mit Themen rund um Aktien zu beschäftigen.
Das Checken des Portfolios kann an die Emotionen appelieren. Wenn man täglich sieht, wie die eigenen Aktien einbrechen, so führt das dazu, dass Angst und Panik größer werden. Letztlich treffen einige Anleger keine rationalen Entscheidungen mehr, sondern der Fluchtreflex gewinnt überhand.
Allerdings sehe ich wöchentlich, teilweise sogar häufiger nach. Aus einem guten Grund. Aber die entscheidende Einschränkung ist: Angst und Panik sind dabei nicht meine Emotionen, wenn ich in mein Depot blicke.
Der wahre Grund, warum ich mein Portfolio checke Es ist eigentlich ziemlich simpel: Der wahre Grund, warum ich mein Portfolio trotz der Korrektur regelmäßig checke, hängt mit meinen Investitionsentscheidungen zusammen. Ich habe zwar eine Watchlist, was vielversprechende Aktien angeht. Aber wenn ich in mein Depot schaue, habe ich einen noch besseren Überblick.
So sehe ich zum Beispiel, wann eine Aktie meiner Meinung nach reif für einen Zukauf ist. Oder auch, wann ich meine Allokation erhöhen möchte. Es ist eigentlich relativ einfach: Ich nutze diesen Überblick über meine Aktien, um über weitere Kaufentscheidungen nachzudenken.
Die Emotion, die mich mein Portfolio regelmäßig checken lässt, ist daher nicht Angst, auch nicht Panik oder ein Fluchtreflex. Nein, sondern es ist eher die Gier. Ich suche aktiv mithilfe der Gegebenheiten in meinem Depot nach den Chancen, in die ich mehr investieren möchte. In Ergänzung zu meiner Watchlist ist das eine große Hilfe.
Schau’ nach, wenn du es kannst Ich sage dir nicht, dass es clever ist, regelmäßig das eigene Portfolio zu checken. Einige Investoren dürften danach unruhiger schlafen. Aber für die Anleger, die inzwischen mit allen Wassern gewaschen sind, kann das eine gute Möglichkeit sein, den Überblick zu behalten beziehungsweise Nachkaufchancen zu finden.
Das ist jedenfalls mein Ansatz und der Grund, warum ich jetzt gerne wöchentlich oder teilweise auch mal alle zwei, drei Tage in mein Depot schaue. Das ist nicht für jedermann der richtige Ansatz. Für mich aber definitiv schon.
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