💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Immobilienbranche in Feierlaune - Druck auf Mieten lässt nach

Veröffentlicht am 20.02.2018, 15:30
© Reuters. A construction site at the river Spree is pictured in Berlin

Berlin (Reuters) - Der Höhenflug der deutschen Immobilienwirtschaft hält nach Einschätzung ihres Spitzenverbandes ZIA an.

"Die Party geht weiter", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner am Dienstag in Berlin. Allerdings sehen die von seinem Verband beauftragten Experten, der "Rat der Immobilienweisen", ein Abebben des lange scheinbar ungebremsten Trends zu höheren Wohnungsmieten nahen. Der Druck auf die Mieten nehme ab. Die Aussicht, dass sie womöglich sogar sinken könnten, bezieht sich "Immobilienweisen" Harald Simons zufolge jedoch allein auf die Metropolen Berlin, Stuttgart und München. Diese hätten in den vergangenen Jahren besonders massive Mietsteigerungen erlebt. Bundesweit aber seien keine großen Korrekturen zu erwarten.

Die Immobilienweisen, zu denen auch der zu dem Regierungsberatergremium der Wirtschaftsweisen zählende Ökonom Lars Feld gehört, halten Überbewertungen am Häuser- und Wohnungsmarkt bislang nur für ein Phänomen, das für einige wenige Metropolen gilt. Hier gebe es Kaufpreis-Übertreibungen von 25 bis 30 Prozent - von ähnlichen Dimensionen hatte jüngst die Bundesbank gesprochen. Gesamtwirtschaftliche Stabilitätsgefahren dadurch sehen aber weder Feld noch sein Kollege Simons. Grund für die erwarteten Korrekturen sei ein abgeschwächter, teils sogar leicht rückläufiger Bevölkerungszuwachs in diesen Städten und auch teilweise der forcierte Bau neuer Wohnungen.

© Reuters. A construction site at the river Spree is pictured in Berlin

HENDRICKS SIEHT BESSERE ZEITEN FÜR MIETER

Bundesbauministerin Barbara Hendricks wertete das Gutachten der Wissenschaftler als einen Beleg für eine erfolgreiche Politik. "Wir haben eine dringend erforderliche Trendumkehr auf dem Wohnungsmarkt eingeleitet", sagte sie. Dabei verwies sie auf rund eine Million neuer Wohnungen in der letzten Legislaturperiode. Diese Offensive müsse weitergehen. Dafür soll nach ihren Worten in einer Neuauflage der großen Koalition gesorgt werden, sollte es zu dem Regierungsbündnis kommen.

Unvermindert zuversichtlich beurteilt ZIA-Präsident Mattner die Lage. "Der Immobilienbranche geht es gut", sagte er. Die Entwicklung gehe weiter stabil aufwärts. Am Büromarkt allerdings gebe es wenig zu feiern: Hier würden Flächen und Angebote in den Ballungsräumen immer knapper. Man drohe, in das nächste Mangelproblem zu rauschen. Eher enttäuscht äußerte sich Mattner von den Plänen im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Positiv sei, was im Klimaschutzbereich geplant sei, aber durchweg negativ alles, was den steuerlichen Bereich und das Mietrecht angehe. Der Wirtschaftsweise Feld ging noch weiter. Er bezeichnete die von SPD, CDU und CSU ausgehandelten Vorhaben als allesamt kontraproduktiv für die Branche. Die Investitionen in Gewerbeimmobilien wuchsen nach Angaben der Immobilienweisen im vergangenen Jahr um 9,8 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro. Die Wohnungsmieten erhöhten sich zwar mit 4,3 Prozent im Durchschnitt etwas stärker, die Kaufpreise mit knapp acht Prozent aber etwas weniger stark.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.