Berlin, 01. Nov (Reuters) - Die Deutsche Bahn DBN.UL führt Insidern zufolge mit dem Finanzinvestor Carlyle CG.O Exklusiv-Verhandlungen über den Verkauf der britischen Nahverkehrstochter Arriva. Die Bahn bereite aber nach wie vor auch einen Börsengang vor, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person Reuters am Freitag. Neben Carlyle war laut früheren Angaben aus Konzernkreisen zuletzt auch noch Apollo APO.N im Rennen. Der Wert von Arriva wird auf drei bis vier Milliarden Euro geschätzt, wobei die Schulden des Unternehmens von über einer Milliarde Euro die eigentlichen Zahlungen reduzieren werden. Zuvor hatte der Sender Sky darüber berichtet, dass die Bahn nur noch mit Carlyle verhandele. Die Transaktion habe einen Wert von 2,5 Milliarden Euro.
Arriva mit Sitz in Großbritannien war 2010 von der Bahn gekauft worden. Die Nahverkehrstochter setzt mit mehr als 50.000 Mitarbeitern mehr als fünf Milliarden Euro um. Die Deutsche Bahn ist mit rund 20 Milliarden Euro verschuldet und kann seit Jahren ihre Investitionen aus dem Gewinn nicht mehr bezahlen. Der Bundestag hatte der Bahn eine Verschuldungsgrenze gezogen, die inzwischen erreicht ist. Daher hatte der Konzern den Verkauf von Arriva ins Auge gefasst, unter deren Dach der Nahverkehr im europäischen Ausland gebündelt ist.