💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Insider - China blockiert Übernahmen von HNA im Ausland

Veröffentlicht am 01.08.2017, 15:59
Aktualisiert 01.08.2017, 16:30
© Reuters. Illustration photo of the HNA Group logo

Hongkong (Reuters) - Die chinesische Regierung fährt dem Deutsche-Bank-Großaktionär HNA bei Übernahmen im Ausland Insidern zufolge in die Parade.

Zwei Zukäufe lägen auf Eis, weil die Genehmigungen der Behörden für die nötigen Finanztransfers ins Ausland nicht vorlägen, sagten vier mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. China versucht seit Ende 2016 den Expansionshunger von Unternehmen wie HNA, dem Finanzinvestor Fosun oder dem Versicherer Anbang zu bremsen. Bei HNA habe das unter anderem die 200 Millionen Pfund schwere Übernahme der Londoner International Currency Exchange (ICE) und das Pflichtangebot für die börsennotierte schwedische Hotelkette Rezidor ins Stocken gebracht.

Große Konzerne aus China sind seit Jahren auf Einkaufstour im Ausland. Dabei folgen sie aber nicht nur dem Fünfjahresplan, der Investitionen in High-Tech vorsieht - wie etwa im deutschen Maschinenbau. Auch Filmstudios und Fußballclubs stehen auf dem Einkaufszettel chinesischer Investoren. Im vergangenen Jahr haben sie allein für umgerechnet 187 Milliarden Euro Unternehmen außerhalb Chinas gekauft. Das hat die staatlichen Regulierer auf den Plan gerufen. Bereits im Juni wiesen sie Banken an, ihre milliardenschweren Kredite an Firmen wie das Konglomerat Dalian Wanda, HNA oder Anbang zu überprüfen.

Bei HNA trifft die Blockade erstmals laufende Transaktionen, wie drei mit dem Vorgang vertraute Investmentbanker in Hongkong sagten. Die Übernahme der ICE sollte eigentlich im April perfekt sein, nun könnte sie sich bis Jahresende hinziehen. Dabei waren den Behörden bisher vor allem große, schuldenfinanzierte Zukäufe ein Dorn im Auge, die sie als riskant einstufen. Der Chemieriese ChemChina brauchte eineinhalb Jahre, ehe er die 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutz-Konzerns Syngenta (SIX:SYNN) unter Dach und Fach hatte.

VON TOURISMUS BIS ZUR DEUTSCHEN BANK

© Reuters. Illustration photo of the HNA Group logo

Insgesamt hat allein HNA in den vergangenen zwei Jahren für 50 Milliarden Dollar im Ausland zugekauft. Davon sind Zukäufe über acht Milliarden Dollar noch nicht abgeschlossen. HNA hat seine Wurzeln in der regionalen Fluggesellschaft Hainan Airlines und investierte zunächst vor allem in tourismusnahen Bereichen. So gehört den Chinesen der schweizerische Flughafenbetreiber Swissport und eine Beteiligung an der Hilton-Hotelkette. Auch beim Flughafen Hahn im Hunsrück steht HNA vor dem Einstieg. Das Pflicht-Übernahmeangebot für Rezidor ist Teil des Erwerbs der Hotelkette Carlson. Seit einiger Zeit ist auch die Finanzbranche im Visier des Konglomerats. Bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) ist HNA seit dem Frühjahr mit fast zehn Prozent größter Aktionär. Gehalten wird der Anteil über einen Spezialfonds des Vermögensverwalters C-Quadrat in Wien.

Am Montag war der stark wachsende Versicherer Anbang in den Blickpunkt geraten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, die Behörden hätten Anbang angewiesen, sein Auslandsgeschäft zu verkaufen und die Erlöse wieder ins Land zu schaffen. Ein Sprecher wies eine solche Anordnung am Dienstag zurück. Der 2004 gegründete Versicherer ist seit Jahren auf einem aggressiven Wachstumskurs. Ihm gehört das New Yorker Luxushotel Waldorf Astoria, insgesamt hat er im Ausland für 30 Milliarden Dollar zugekauft. Versicherer stehen unter besonderer Beobachtung, weil sie Geld aus dem Verkauf hochverzinster Produkte für Zukäufe im Ausland nutzen.

Unterdessen hat der Arzneimittelhersteller Shanghai Fosun Pharma laut einem Insider Schwierigkeiten mit den indischen Behörden wegen der geplanten 1,3 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Gland Pharma. Sie hätten intern Bedenken gegen den Verkauf geäußert, unter anderem weil Shanghai Fosun in China selbst unter Beobachtung stehe.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.