Frankfurt (Reuters) - Der neue Stada-Großaktionär Active Ownership hat es einem Insider zufolge momentan nicht auf einen Verkauf des Arzneimittelherstellers abgesehen.
"Von Active Ownership wird derzeit kein Verkaufsprozess, kein Managementwechsel und auch keine Zerschlagung vorbereitet", sagte eine Person aus dem Umfeld der Beteiligungsgesellschaft der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Aktivistische Investoren, zu denen sich Active Ownership zählt, versuchen Veränderungen zu erzwingen, die dem Aktienkurs auf die Sprünge helfen - mit oder notfalls gegen den Vorstand. Ein Verkauf des hessischen Unternehmens gegen den Willen des Managements ist jedoch nicht möglich: Stada hat vinkulierte Namensaktien, die nur mit Zustimmung des Managements übertragen werden können.
Die Beteiligungsgesellschaft wollte sich zu ihren Plänen mit Stada nicht äußern, auch Stada gab keine Stellungnahme ab.
Active Ownership und seine Gründer Florian Schuhbauer und Klaus Röhrig waren mit 5,05 Prozent bei Stada eingestiegen und verfügen über weitere knapp zwei Prozent in Form von Optionen. Das hatte Stada selbst Anfang April veröffentlicht. Schuhbauer war zuletzt Partner beim Finanzinvestor Triton, Röhrig arbeitete bei Elliot Associates und ist unter anderem Aufsichtsratschef beim Frankiermaschinenhersteller Francotyp. Nach Berichten von "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagausgabe) und "Wall Street Journal" denkt die Beteiligungsgesellschaft daran, eine Fusion oder Übernahme von Stada anzuschieben. Zudem bemühe sie sich um Unterstützung von Hedge-Fonds für ihre Pläne. Stada hat keinen strategischen Großaktionär und steht seit Jahren immer wieder im Fokus von Übernahmespekulationen.
Die Stada-Aktien reagierten mit deutlichen Kursgewinnen und legten mehr als sechs Prozent auf ein Jahreshoch von 40,20 Euro zu.
Auf seiner Internetseite (www.activeownershipcapital.de) bezeichnet sich Active Ownership als langfristigen Investor. "Gemeinsam mit dem Management definieren wir wertschaffende Strategien und Maßnahmen und stehen für deren Umsetzung im Rahmen von Aufsichtsrats- und Beratungsmandaten bereit", heißt es dort. Für Spannung könnte die nächste Hauptversammlung von Stada am 9. Juni sorgen.