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Insider - Siemens steuert auf Zug-Fusion mit Alstom zu

Veröffentlicht am 25.09.2017, 18:28
© Reuters. A logo of Siemens is pictured on a building in Mexico City
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München/Frankfurt (Reuters) - Siemens (DE:SIEGn) steht Verhandlungskreisen zufolge vor einem umfassenden Bahntechnik-Bündnis mit dem französischen Rivalen Alstom (PA:ALSO).

Der Aufsichtsrat des Münchner Konzerns, der am Dienstag zu einer Sitzung zusammenkommt, favorisiere eine Fusion der Zug-Sparte mit Alstom, sagten drei mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. "Ich glaube, Alstom macht das Rennen", sagte einer der Insider. Damit käme die Produktion der Hochgeschwindigkeitszüge ICE und TGV unter ein Dach. Siemens würde knapp die Mehrheit an dem fusionierten Konzern mit einem Umsatz von rund 15 Milliarden Euro und mehr als 60.000 Beschäftigten halten, Alstom soll im Gegenzug den Vorstandschef stellen. Ein anderer Insider sagte, der alternativ geprüfte Zusammenschluss mit der kanadischen Bombardier sei für Siemens vom Tisch.

Die Alstom-Aktie stieg am Montag in Paris vorübergehend auf den höchsten Stand seit März 2013. Die Analysten von Kepler Cheuvreux urteilten, Alstom/Siemens sei die "attraktivste Verbindung". Bombardier-Papiere gingen dagegen 3,5 Prozent in die Knie. Sie waren bereits am Freitag kräftig gefallen, nachdem sich eine Entscheidung zugunsten der Franzosen abzeichnete. Auch der Verwaltungsrat von Alstom trifft sich am Dienstag. Siemens und Alstom hatten Gespräche bestätigt, zu Bombardier hatte sich der Münchner Konzern nicht geäußert.

Die intensive Partnersuche in der Zug-Branche ist die Reaktion auf die Fusion zweier staatlicher chinesischer Zughersteller zum Weltmarktführer CRRC. Er ist mit umgerechnet knapp 30 Milliarden Euro Umsatz fast doppelt so groß wie Siemens und Alstom zusammen und drängt massiv auf den westlichen Markt.

© Reuters. A logo of Siemens is pictured on a building in Mexico City

Siemens hatte die Gespräche mit beiden möglichen Partnern über Wochen parallel vorangetrieben. Dabei waren die Pläne mit Bombardier bereits weit gediehen. Doch dann kamen Siemens laut Insidern Zweifel an der Finanzkraft der Kanadier. Diese sollten immerhin die Mehrheit an einem von zwei geplanten Joint Ventures übernehmen und damit das Sagen beim Bau von Zügen haben. Siemens hätte das zweite Gemeinschaftsunternehmen in der Signaltechnik geführt.

Das Verhältnis zwischen Siemens und Alstom war nicht immer ungetrübt. Siemens hatte 2014 um die Energietechnik-Sparte der Franzosen vergeblich gebuhlt. Die Franzosen verkauften sie an den US-Rivalen GE. Der Staat sicherte sich Zugriff auf einen Anteil von 20 Prozent am verbleibenden Bahntechnik-Konzern. Das machte ihn zum Zünglein an der Waage. Wie Reuters von Insidern erfuhr, will die Regierung die Option aber nicht ausüben. Damit bleibt Bouygues (PA:BOUY) mit 28,3 Prozent der dominierende Alstom-Aktionär.

Politische Schützenhilfe brauchen die Partner ohnehin: Denn ebenso wie bei einem Bündnis mit Bombardier dürften Siemens und Alstom Auflagen der EU-Kommission bekommen, aus Wettbewerbsgründen einzelne Firmenteile zu verkaufen. Dass sie nicht zu schmerzhaft ausfallen, hängt auch am politischen Einfluss der Regierungen von Angela Merkel und Emmanuel Macron. Ein Stellenabbau sei deshalb für eine gewisse Zeit tabu, sagte ein Insider. Die Siemens-Zugsparte Mobility beschäftigt rund 29.500 Mitarbeiter, Alstom fast 33.000.

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