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Insolvenzverwalter gibt bei Niki-Verkauf Gas

Veröffentlicht am 21.12.2017, 16:35
© Reuters. Empty Niki check-in counters are seen at Vienna International Airport in Schwechat
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- von Ilona Wissenbach und Klaus Lauer

Frankfurt/Berlin/Wien (Reuters) - Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki soll binnen zehn Tagen einen neuen Eigentümer finden.

"Wir versuchen, bis Ende des Jahres einen unterschriftsreifen Kaufvertrag zu bekommen", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag im Reuters-Interview. Die für die Käufer wertvollen Star- und Landerechte (Slots) drohten nicht mehr, bald zu verfallen. "Mit dem Wohlwollen der österreichischen Luftfahrtbehörde bleiben die Slots von Niki lange genug erhalten", sagte Flöther. Dem Gläubigerausschuss von Niki will Flöther nach Durchsicht der vorliegenden Angebote am Freitag eine Empfehlung vorlegen. "Dort soll es eine Weichenstellung geben, mit welchen Bietern wir weiter verhandeln."

Offiziell den Hut in den Ring geworfen hat bisher nur Niki-Gründer und Ex-Rennfahrer Nika Lauda. Auch die Condor-Mutter Thomas Cook (LON:TCG), der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG (British Airways) und die kleine Schweizer Chartergesellschaft PrivatAir sollen zu den Interessenten gehören. Während Condor und IAG einen Kommentar ablehnten, war von PrivatAir zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der irische Billigflieger Ryanair (IR:RYA) sowie das Bieterkonsortium des Berliner Logistikers Zeitfracht und der Wartungsfirma Nayak legten entgegen erster Ankündigungen keine Angebote vor.

Der Insolvenzverwalter will den besten Preis herausholen. "Wir rechnen mit einem Verkaufserlös", betonte Flöther, machte aber zur erhofften Höhe keine Angaben. Der Erwerber müsse darüber hinaus ein Massedarlehen stellen, damit Niki den Geschäftsbetrieb bis zum Vollzug des Verkaufs aufrechterhalten könne. Die Lufthansa (DE:LHAG), die Niki ursprünglich kaufen wollte, hatte Insidern zufolge dem Ferienflieger zur Überbrückung bis zu 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Lufthansa zog das Angebot aber wegen des Widerstands der EU-Wettbewerbshüter vergangene Woche zurück. Daraufhin musste Niki Insolvenz anmelden.

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STAATSKREDIT WIRD TRÖPFCHENWEISE ZURÜCKGEZAHLT

Keinen Zugriff auf den Niki-Verkaufserlös wird die Bundesregierung haben, um damit einen Teil des Staatskredits für Air Berlin von 150 Millionen Euro zurückzubekommen. Denn mit dem Geld würden jetzt die vorrangigen Forderungen der Niki-Gläubiger, etwa von Leasinggesellschaften, Kerosinlieferanten sowie Personalkosten gedeckt, erklärte Flöther weiter. "An dem Erlös aus dem Verkauf der Niki-Vermögenswerte wird der Bund voraussichtlich nicht partizipieren", sagte er.

Der Bund dürfte aber nach Air-Berlin-Angaben vom Verkauf der Tochter LGW an die Lufthansa profitieren. Der Kaufpreis liegt bei rund 18 Millionen Euro. Die EU-Kommission genehmigte diesen Deal am Donnerstag unter Auflagen, da die Kranich-Airline vor allem auf Start- und Landerechte (Slots) am Flughafen Düsseldorf verzichtete. "Damit wird unseren Wettbewerbsbedenken Rechnung getragen", sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der LGW-Kauf soll im Januar über die Bühne gehen. Lufthansa will mit der Übernahme des Dortmunder Regionalfliegers 33 Flugzeuge bei der eigenen Billigtochter Eurowings eingliedern.

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