San Francisco/Berlin (Reuters) - Die Nachfrage nach besonders teuren iPhone-Modellen und sprudelnde Einnahmen aus App-Verkäufen und dem Musikdienst Apple (NASDAQ:AAPL) Music haben den Gewinn von Apple in die Höhe getrieben.
Im dritten Geschäftsquartal zu Ende Juni sei der bereinigte Gewinn je Aktie um 40 Prozent auf 2,34 Dollar geklettert, teilte der wertvollste Technologiekonzern der Welt am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 53,3 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich blieben 11,5 Milliarden Dollar hängen.
Beide Kennzahlen lagen über den Schätzungen von Analysten, obwohl das Unternehmen aus Cupertino mit 41,3 Millionen Alleskönner-Geräten weniger iPhones als erwartet verkaufte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Apple-Kunden vor allem bei den Modellen iPhone 8 und dem Luxusmodell iPhone X zugriffen, die in Deutschland mindestens 800 Euro kosten. Der durchschnittlich für ein iPhone gezahlte Preis kletterte im abgelaufenen Quartal laut dem Marktbeobachter FactSet auf 724 Dollar und damit deutlich über den Erwartungen von Analysten.
Anleger reagierten erleichtert. Die Apple-Aktie stieg nachbörslich mehr als drei Prozent. Der US-Konzern versucht seit Längerem, seine Aktionäre auch über Ausschüttungen bei der Stange zu halten. Allein in den letzten drei Monaten seien 25 Milliarden Dollar an Investoren unter anderem über ein Aktienrückkaufprogramm zurückgeführt worden, sagte Finanzchef Luca Maestri.
In den letzten Handelstagen hatten vor allem die Werte der großen US-Technologiekonzerne an der Wall Street Verluste verzeichnet. Von dem Ausverkauf war Apple zwar weitgehend unberührt gewesen, aber Silicon-Valley-Größen wie Twitter, Facebook (NASDAQ:FB) und Netflix wurden an der Börse in die Mangel genommen. Sorgen über das zukünftige Wachstum ließen Anleger die Papiere aus ihren Depots werfen.
COMPUTERUHREN UND KOPFHÖRER SCHIEBEN GESCHÄFT AN
Laut Firmenchef Tim Cook trugen neben den iPhones und den Dienstleistungen auch die Verkäufe von tragbaren Produkten wie der Computeruhr Watch und den AirPod-Kopfhörern zu den brummenden Geschäften bei. Der Umsatz in der Sparte sei um 60 Prozent geklettert, sagte Maestri. Apple versucht seit vielen Quartalen seine Abhängigkeit von den iPhones zu reduzieren, die einen Großteil der Erlöse ausmachen. Da immer mehr Menschen auf der Welt ein Universal-Gerät in der Tasche haben, verlangsamt sich das Wachstum im Smartphone-Markt, was zuletzt vor allem Samsung (F:SAMEq) Electronics und chinesischen Wettbewerbern zu schaffen machte.