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Ist die Uber-Aktie schon in wenigen Jahren ein Pleite-Kandidat?

Veröffentlicht am 11.12.2020, 11:58
Aktualisiert 11.12.2020, 12:06
Ist die Uber-Aktie schon in wenigen Jahren ein Pleite-Kandidat?
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Die Uber-Aktie (WKN: A2PHHG) ist eine der eher unerwarteten Erfolgsstorys in 2020. Trotz Corona-Pandemie konnte der Aktienkurs von Uber Technologies (NYSE:UBER) um 82,7 % zulegen. Wer am Tiefpunkt des Corona-Crashs im März einstieg, konnte sein Geld sogar vervierfachen (Stand aller Angaben: Schlusskurs vom 10. Dezember 2020).

Mittlerweile steht die Uber-Aktie sogar wieder über dem Allzeithoch, das Mitte 2019, kurz nach dem Börsengang, markiert wurde. Das zeigt, dass bei dem Anbieter von Mitfahrgelegenheiten und Essenslieferungen wieder Fantasie im Spiel ist. Für Optimismus sorgte zuletzt insbesondere die Entscheidung in Kalifornien, dass Uber-Fahrer dort weiter als Auftragnehmer statt als Angestellte gelten. Ansonsten wären die Kosten für das Unternehmen deutlich angestiegen.

Die Entscheidung dürfte Strahlkraft auf den Rest der Vereinigten Staaten haben und ist ein wichtiger Sieg für Uber und den Branchenkollegen Lyft (NASDAQ:LYFT) (WKN: A2PE38). Langfristig sehe ich für die Uber-Aktie jedoch dunkle Wolken am Horizont.

Chronische Verluste, aber verbesserte Margen Investoren der Uber-Aktie warten weiter darauf, dass das Unternehmen Gewinne schreibt. Zuletzt entwickelten sich jedoch zumindest die Margen der bedeutendsten Segmente in die richtige Richtung. Während in 2020 pandemiebedingt wesentlich weniger Fahrten zustande kamen als 2019, konnte das Unternehmen die bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)-Marge in den ersten neun Monaten von 17,5 auf 18,9 % verbessern.

Den Umsatzeinbruch im Mobility-Segment konnte Uber durch ein Umsatzwachstum von 163 % im Essenslieferungssegment wieder teils wettmachen. Die bereinigte EBITDA-Marge ist dort negativ, verbesserte sich allerdings im laufenden Jahr stark. Setzt sich der Trend im nächsten Jahr fort, könnte das Delivery-Segment sogar beginnen, positive Ergebnisbeiträge zu liefern. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den schwarzen Zahlen auf Konzernebene, obwohl es angesichts von Verlusten von 5,8 Mrd. Dollar in den ersten neun Monaten 2020 trotzdem noch ein weiter Weg ist.

Wenn 2021 schließlich der COVID-19-Impfstoff breite Anwendung findet, dürfte es auch im Mobility-Segment wieder besser laufen. Insgesamt scheint sich bei der Uber-Aktie gerade vieles in die richtige Richtung zu bewegen. Das ist sicherlich ein Grund für die gute Performance in 2020.

Die dunklen Wolken am Horizont der Uber-Aktie Der Cash-Burn soll auch durch den kürzlich erfolgten Verkauf der Robotaxi-Forschungsabteilung gestoppt werden. Das Projekt geht an das Start-up Aurora, in das Uber im Zuge dessen 400 Millionen Dollar investiert. Aurora bekommt dadurch Zugang zu einer breiten Fahrzeugflotte, während Uber froh sein dürfte, die laufenden Kosten für das Projekt los geworden zu sein.

Jedoch verliert der Konzern damit ein Stück weit die Kontrolle über das wichtigste Thema in seiner Branche: selbstfahrende Autos. Diese benötigen keinen Fahrer, sondern nur Treibstoff, Reparaturen und Versicherung, und sind damit bedeutend günstiger als von Menschen betriebene Taxis. Für Unternehmen wie Uber ist es wichtig, hier an vorderster Front dabei zu sein. Ansonsten läuft Uber Gefahr, von anderen Akteuren aus dem Markt gekegelt zu werden, die schneller autonome Autos auf die Straße bringen und daher wesentlich günstigere Fahrten anbieten können.

Unterdessen schreitet die Entwicklung fahrerloser Autos bei anderen Akteuren wie Waymo, Mobileye oder Tesla (NASDAQ:TSLA) weiter voran. Das ist ein Risiko für die Uber-Aktie. Andere Unternehmen könnten Uber nach und nach den Boden unter den Füßen wegziehen, wenn es nicht über eine eigene Robotaxi-Lösung verfügt. Wenn in einer bestimmten Region die Robotaxis gegenüber den Uber-Auftragnehmern überhandnehmen, wird der Preisdruck so groß, dass sich das Unternehmen gezwungen sieht, diesen Markt zu verlassen.

Im schlimmsten Fall könnte Uber in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, ohne überhaupt jemals profitabel gewesen zu sein. Es bleibt dir überlassen, wie du in diesem Kontext die fast 100 Mrd. Dollar hohe Marktkapitalisierung der Uber-Aktie beurteilst.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und empfiehlt Uber Technologies.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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