Investing.com - Der anhaltende Hype um künstliche Intelligenz, die besser als erwarteten Geschäftszahlen für das zweite Quartal und die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung stützen derzeit noch die Aktienkurse. Das spiegelt sich auch im Index S&P 500 wider, der in diesem Jahr bereits um 18 % gestiegen ist.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sind die Analysten der US-Investmentbank besorgt über den hohen Konzentrationsgrad auf dem Markt. So haben die fünf wichtigsten Aktien den Rest des S&P 500 mit einem Plus von 61 % gegenüber bescheidenen 10 % deutlich outperformt.
Die Analyse von Jefferies zeigt, dass lediglich 28 % der Aktien den Index übertreffen, eine Quote, die in etwa mit dem Verhältnis während der Dotcom-Blase vergleichbar ist. Diese Erkenntnis verdeutlicht die aktuelle Einseitigkeit im Marktgeschehen.
Die Experten betonen weiter, dass trotz der aktuellen Ertragsstärke der Mega Caps eine breitere Diversifizierung der Anlagestrategien notwendig sei. Dies sei vor allem angesichts der gegenwärtig extremen Marktpositionierung von großer Bedeutung.
Jefferies hat auch seine Prognosen für den S&P 500 im Jahr 2024 aktualisiert. Basierend auf einem erwarteten Gewinn je Aktie (EPS) von 230 Dollar und einem Jahresend-Multiple von 19,6 lautet das neue Kursziel 4500 Punkte (vorher 4050). Im "Bull Case", der von einem EPS für 2024 ohne größere Senkungen und einem KGV von rund 20 ausgeht, könnte der Index sogar 4850 Punkte erreichen (zuvor 4650 Punkte).
Trotz dieser positiven Perspektiven bleiben die Experten vorsichtig und warnen vor möglichen Rückschlägen. Der "Bear-Case", der von einer Dotcom-ähnlichen Rezession im Jahr 2024 mit einem EPS von 200 Dollar ausgeht, sieht ein KGV von 17,5 vor. Jefferies hält in diesem Fall an seinem Kursziel von 3500 Punkten fest. Dabei wird betont, dass die Federal Reserve im Fall einer Rezession eine eher dovishe Haltung einnehmen könnte, um die Märkte zu stabilisieren.