NEW YORK (dpa-AFX) - Der starke Anstieg der Zinsen hat der größten US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) Chase einen überraschend guten Start ins Jahr beschert. Im ersten Quartal verdiente das Institut rund 12,6 Milliarden US-Dollar (11,4 Mrd Euro) und damit 52 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Freitag in New York mitteilte. Der Zinsüberschuss sprang um fast die Hälfte auf 20,8 Milliarden Dollar nach oben. Die gesamten verwalteten Erträge legten dadurch um ein Viertel auf mehr als 39,3 Milliarden Dollar zu. Mit den Quartalszahlen übertraf die Bank die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten klar. Im vorbörslichen US-Handel legte die JPMorgan-Aktie um rund sechs Prozent zu.
Im ersten Quartal legte die Großbank knapp 2,3 Milliarden Dollar für drohende Kreditausfälle zurück, mehr als anderthalbmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Das Management erklärte dies mit verschlechterten Wirtschaftsaussichten. Zwar gäben die Verbraucher in den USA weiterhin Geld aus, und die Unternehmen seien in guter Verfassung, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon. "Die Gewitterwolken, die wir seit einem Jahr beobachten, bleiben jedoch am Horizont, und die Turbulenzen im Bankensektor tragen zu diesen Risiken bei." Die Banken würden voraussichtlich vorsichtiger bei der Kreditvergabe. Zudem hält Dimon es für möglich, dass die gestiegene Inflation länger anhält - und damit auch die höheren Zinsen.