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Kaiser's Tengelmann wird voraussichtlich doch zerschlagen

Veröffentlicht am 13.10.2016, 21:22
Die defizitäre Supermarktkette Kaiser's Tengelmann wird nun voraussichtlich doch zerschlagen. 'Die Gespräche über die Zukunft von Kaiser's Tengelmann sind gescheitert', erklärte der Vorstandsvorsitzende des Konkurrenten Rewe, Alain Caparros. (Photo Roland Weihrauch. dpa)

Die defizitäre Supermarktkette Kaiser's Tengelmann wird nun voraussichtlich doch zerschlagen. 'Die Gespräche über die Zukunft von Kaiser's Tengelmann sind gescheitert', erklärte der Vorstandsvorsitzende des Konkurrenten Rewe, Alain Caparros. (Photo Roland Weihrauch. dpa)

Die defizitäre Supermarktkette Kaiser's Tengelmann wird voraussichtlich doch zerschlagen. Die Gespräche über die Zukunft der Kette seien gescheitert, erklärten der Vorstandsvorsitzende des Konkurrenten Rewe, Alain Caparros, und Tengelmanns geschäftsführender Gesellschafter Karl-Erivan Haub am Donnerstagabend. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte ein mögliches Scheitern der Verhandlungen "erschütternd" für die knapp 16.000 betroffenen Beschäftigten und appellierte an alle Beteiligten, eine "tragfähige Lösung" zu finden.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" vom Freitag berichtet, ein für Samstag geplantes Treffen der an Lösungsversuchen beteiligten Konzerne sei hinfällig geworden. Haub wolle am Freitag die Mitarbeiter informieren, dass die Supermarktkette von der kommenden Woche an zerschlagen werde, hieß es in der "SZ" unter Berufung auf eigene Informationen. Haub hielt demnach Caparros vor, eine "Zerstörungstaktik" zu verfolgen und an ernsthaften Gesprächen nicht interessiert zu sein.

"Leider haben die Gespräche mit Rewe keine Lösung gebracht", hieß es auch in einer Mitteilung von Edeka. Dies gelte, obwohl Edeka zu "extrem weiten Zugeständnissen" bereit gewesen sei, um der Belegschaft von Kaiser's Tengelmann eine sichere Zukunft zu bieten. Offensichtlich sei Rewe aber nicht bereit gewesen, bei einem Erwerb von Teilen des Unternehmens Mitarbeiter in ähnlicher Weise abzusichern, wie dies Edeka zugesagt habe.

Gegen eine Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch den Konkurrenten Edeka hatten die Unternehmen Rewe, Norma und Markant geklagt. Noch Anfang der Woche hatte es jedoch nach einer Rücknahme der Klagen und einer einvernehmlichen Lösung für das Unternehmen ausgesehen, bei der möglicherweise einige Supermärkte an Rewe gehen könnten.

Caparros machte nun Haub und Edeka-Chef Markus Mosa für das Scheitern der bisherigen Gespräche verantwortlich. "Karl-Erivan Haub und Markus Mosa haben sich auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaiser's Tengelmann verspekuliert und die große Chance vertan, die Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann zu sichern", erklärte der Rewe-Chef. So habe es bislang kein ernsthaftes Angebot an Rewe für eine konstruktive Lösung gegeben.

Dagegen habe Rewe wiederholt deutlich gemacht, dass das Unternehmen für Teil- wie auch für Gesamtlösungen zur Verfügung stehe, erklärte Caparros weiter. Dazu zähle auch eine Gesamtübernahme von Kaiser's Tengelmann durch sein Unternehmen. Eine Rücknahme der Klagen gegen die Gesamtübernahme durch Edeka sei dagegen aus unternehmensrechtlichen Gründen ohne einen fairen Interessenausgleich nicht möglich.

Wegen der Klagen der Konkurrenten liegt die schon vor zwei Jahren vereinbarte Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka auf Eis. Gabriel hatte diese trotz Warnungen der Kartellbehörden vor einer marktbeherrschenden Stellung von Edeka durch eine sogenannte Ministererlaubnis genehmigt. Diese wurde von Rewe, Norma und Markant vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf jedoch angefochten.

Bei einer Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann könnten viele der 16.000 Beschäftigten des Unternehmens ihren Job verlieren. Die Auflagen von Gabriels Ministererlaubnis hätten Edeka verpflichtet, alle Filialen von Kaiser's Tengelmann zu übernehmen und 97 Prozent der Arbeitsplätze dort für mindestens fünf Jahre zu sichern. Außerdem müssten die drei Birkenhof-Fleischwerke mindestens drei Jahre erhalten werden.

Haub bedauerte, dass die Gespräche an dem von der Gewerkschaft Verdi initiierten Runden Tisch zwischen Edeka, Markant, Norma, Rewe und Tengelmann erfolglos verlaufen seien. Die Parteien hätten sich am 6. Oktober darauf verständigt, die Ministererlaubnis durch Rücknahme der anhängenden Beschwerden umsetzbar zu machen und bis zum 17. Oktober eine einvernehmliche Einigung zu erzielen. Doch im Verlauf der Verhandlungen habe sich gezeigt, dass es auf Grundlage einer von Rewe favorisierten Lösung keine rechtliche Sicherheit geben könne.

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