FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder müssen Passagiere der Lufthansa um ihre Flüge bangen. In Berlin-Tegel legten die Flugbegleiter am Dienstag um 5.00 Uhr ihre Arbeit nieder, eine Stunde später auch am Drehkreuz Frankfurt. Acht Stunden sollen die Ausstände an den beiden Flughäfen währen. Darauf folgt ab 13.00 Uhr die bislang längste Streikaktion in München; sie soll bis Mitternacht dauern. Die Lufthansa-Aktie startete am Dienstag mit einem leichten Minus in den Handel.
Wegen des Streiks strich die Lufthansa in Frankfurt bereits rund die Hälfte aller geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge, der Flughafenbetreiber Fraport sprach von 190 Flügen. Auch etwa jeder dritte Langstreckenflug musste gestrichen werden, berichtete Lufthansa-Sprecher Boris Ogursky. Geplant waren in der Streikzeit am Dienstag 370 An- und Abflüge der Lufthansa am Frankfurter Airport. Schon vor dem Beginn des Streiks um 6.00 Uhr hatte die Airline die ersten Flüge gestrichen.
SNACKS UND GETRÄNKE
Die Lufthansa sei aber bemüht, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten. 'Die Fluggäste werden mit Getränken und Snacks versorgt und von zusätzlichen Mitarbeitern am Boden beim Umbuchen beraten', sagte Ogursky.
Dennoch bildeten sich bereits früh am Morgen wieder lange Schlangen an den Umbuchungsschaltern im Frankfurter Terminal 1. Viele Passagiere schauten ratlos auf die Anzeigetafeln. Dort fanden sich Ausfälle von Flügen innerhalb Deutschlands und in ganz Europa. Unter anderem waren die Ziele London, Madrid, Zürich und Berlin-Tegel betroffen.
LUFTHANSA: 'NICHT MEHR LUSTIG'
Am Abend hatte die Gewerkschaft zunächst Berlin und Frankfurt im Abstand von einer Stunde bekanntgegeben; der Münchner Streik wurde am Morgen angekündigt. 'Uns fehlt jedes Verständnis dafür, dass man sich hier über die Nacht so austobt auf dem Rücken der Fluggäste. Das ist das alles nicht mehr lustig', sagte ein weiterer Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Zum Ende vergangener Woche hatten die Flugbegleiter in einer ersten Welle für acht Stunden schon einmal in Frankfurt die Arbeit niedergelegt und damit Deutschlands größten Flughafen teilweise lahmgelegt.
FLÄCHENDECKENDER STREIK?
Sollte die Lufthansa nach der zweiten Streikwelle am Dienstag bei ihrer 'arroganten Linie' bleiben, machten weitere Nadelstiche voraussichtlich keinen Sinn mehr, sagte Gewerkschaftschef Nicoley Baublies der Nachrichtenagentur dpa. Am Mittwoch sei ein flächendeckender Streik aber noch 'unrealistisch' und wegen der zu erwartenden Auswirkungen der zweiten Streikwelle vom Dienstag auch nicht notwendig. 'Am Mittwoch wird noch genug Chaos herrschen', sagte der Ufo-Chef. Man wolle der Lufthansa zudem auch Zeit für eine Reaktion einräumen.
Schon vor der gestaffelten Streikankündigung in der Nacht zum Dienstag hatte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels die Ufo-Streiktaktik als 'sehr fluggastfeindlich' kritisiert. Das kurze Zeitfenster von sechs Stunden lasse der Gesellschaft kaum eine Chance, die Passagiere rechtzeitig zu informieren. Ufo sieht dagegen eine kurzfristige Streikankündigung derzeit als einziges Mittel im Arbeitskampf mit der Lufthansa. 'Wir bedauern das natürlich aufs Äußerste, dass unsere Fluggäste darunter leiden', sagte Ufo-Sprecher Alexander Behrens der Nachrichtenagentur dpa. 'Nur ist es für uns in unserer Situation die einzige Möglichkeit, die wir haben.'
FÜNF PROZENT MEHR GELD GEFORDERT
Die Gewerkschaft Ufo hat in den seit 13 Monaten andauernden Verhandlungen nach drei Jahren Nullrunden neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs verlangt. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken./kno/DP/stw
Wegen des Streiks strich die Lufthansa in Frankfurt bereits rund die Hälfte aller geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge, der Flughafenbetreiber Fraport
SNACKS UND GETRÄNKE
Die Lufthansa sei aber bemüht, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten. 'Die Fluggäste werden mit Getränken und Snacks versorgt und von zusätzlichen Mitarbeitern am Boden beim Umbuchen beraten', sagte Ogursky.
Dennoch bildeten sich bereits früh am Morgen wieder lange Schlangen an den Umbuchungsschaltern im Frankfurter Terminal 1. Viele Passagiere schauten ratlos auf die Anzeigetafeln. Dort fanden sich Ausfälle von Flügen innerhalb Deutschlands und in ganz Europa. Unter anderem waren die Ziele London, Madrid, Zürich und Berlin-Tegel betroffen.
LUFTHANSA: 'NICHT MEHR LUSTIG'
Am Abend hatte die Gewerkschaft zunächst Berlin und Frankfurt im Abstand von einer Stunde bekanntgegeben; der Münchner Streik wurde am Morgen angekündigt. 'Uns fehlt jedes Verständnis dafür, dass man sich hier über die Nacht so austobt auf dem Rücken der Fluggäste. Das ist das alles nicht mehr lustig', sagte ein weiterer Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Zum Ende vergangener Woche hatten die Flugbegleiter in einer ersten Welle für acht Stunden schon einmal in Frankfurt die Arbeit niedergelegt und damit Deutschlands größten Flughafen teilweise lahmgelegt.
FLÄCHENDECKENDER STREIK?
Sollte die Lufthansa nach der zweiten Streikwelle am Dienstag bei ihrer 'arroganten Linie' bleiben, machten weitere Nadelstiche voraussichtlich keinen Sinn mehr, sagte Gewerkschaftschef Nicoley Baublies der Nachrichtenagentur dpa. Am Mittwoch sei ein flächendeckender Streik aber noch 'unrealistisch' und wegen der zu erwartenden Auswirkungen der zweiten Streikwelle vom Dienstag auch nicht notwendig. 'Am Mittwoch wird noch genug Chaos herrschen', sagte der Ufo-Chef. Man wolle der Lufthansa zudem auch Zeit für eine Reaktion einräumen.
Schon vor der gestaffelten Streikankündigung in der Nacht zum Dienstag hatte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels die Ufo-Streiktaktik als 'sehr fluggastfeindlich' kritisiert. Das kurze Zeitfenster von sechs Stunden lasse der Gesellschaft kaum eine Chance, die Passagiere rechtzeitig zu informieren. Ufo sieht dagegen eine kurzfristige Streikankündigung derzeit als einziges Mittel im Arbeitskampf mit der Lufthansa. 'Wir bedauern das natürlich aufs Äußerste, dass unsere Fluggäste darunter leiden', sagte Ufo-Sprecher Alexander Behrens der Nachrichtenagentur dpa. 'Nur ist es für uns in unserer Situation die einzige Möglichkeit, die wir haben.'
FÜNF PROZENT MEHR GELD GEFORDERT
Die Gewerkschaft Ufo hat in den seit 13 Monaten andauernden Verhandlungen nach drei Jahren Nullrunden neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs verlangt. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken./kno/DP/stw