Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

KORREKTUR/ROUNDUP: Apple zahlt Arbeitern Vermittlungsgebühr zurück

Veröffentlicht am 12.02.2015, 08:36
Aktualisiert 12.02.2015, 10:00
© Reuters.  KORREKTUR/ROUNDUP: Apple zahlt Arbeitern Vermittlungsgebühr zurück
AAPL
-

(Apple hat erste Angaben präzisiert: Danach haben die Zulieferbetriebe die erhöhten Gebühren an die Arbeiter zurückgezahlt, nicht Apple selbst. Überschrift und die ersten beiden Absätze wurden entsprechend neu formuliert.)

CUPERTINO (dpa-AFX) - Arbeiter von Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC)-Zulieferbetrieben haben überhöhte Gebühren zurückbekommen, die lokale Agenturen für die Vermittlung eines Jobs bei Zulieferern des iPhone-Herstellers verlangt hatten. "Insgesamt wurden 3,96 Millionen Dollar an Beschäftigte in Drittfirmen zurückgezahlt, denen Arbeitsvermittlungsfirmen diese maßlosen Gebühren abgenommen hatten", sagte Jeff Williams, der bei Apple als Senior Vice President für die Produktion verantwortlich ist. Weltweit wurden laut dem aktuell vorgestellten Bericht über Zulieferbetriebe 633 Unternehmen im vergangenen Jahr überprüft, bei denen insgesamt 1,6 Millionen Beschäftigte arbeiten.

In 210 Betrieben sei im vergangenen Jahr erstmals eine Überprüfung dieser Art vorgenommen worden. In manchen Firmen habe man festgestellt, dass Beschäftigte unbezahlte Überstunden in einem erheblichen Umfang leisten mussten. Auch hier habe man die Mängel abstellen lassen und die Zulieferer mussten den Betroffenen insgesamt 900 000 Dollar an Entschädigung zahlen. "Und die zu jungen Arbeiter, die wir entdeckt haben, wurden bei fortlaufenden Lohnzahlungen in die Schulen zurückgeschickt."

Insgesamt wurden dem Bericht zufolge von den Prüfern zwölf zu junge Arbeiter entdeckt. In vier weiteren Fällen wurden die Beschäftigten zu jung eingestellt, hatten aber zum Zeitpunkt der Kontrollen das Mindestalter erreicht. In 73 Betrieben hätten Beschäftigte im Alter unter 18 Jahren entgegen Apples Vorgaben Überstunden oder Nachtschichten arbeiten müssen. Bei Apple-Zulieferern dürfen Mitarbeiter ab einem Alter von 15 Jahren beschäftigt werden, auch wenn lokale Mindestgrenzen tiefer liegen.

Die Arbeitsverhältnisse in den Zulieferfirmen von Apple werden immer wieder kritisch beobachtet, auch weil es vor Jahren mehrere Selbsttötungen von Arbeitern beim Apple-Partner Foxconn in China gab.

Williams verwies auf ein breit angelegtes Schulungsprogramm, mit dem bislang 2,3 Millionen Arbeitnehmer auf die Standards von Apple und auf ihre Rechte als Beschäftigte hingewiesen worden seien. Über 600 Fabrik-Manager seien in einem 18-monatigen Trainingsprogramm zu den Themen Sicherheit, Umwelt und Gesundheit am Arbeitsplatz geschult worden. Rund 30 000 Arbeiter seien nach Inspektionen angerufen worden, um sicherzugehen, dass sie für ihre Kooperation mit den Prüfern nicht bestraft wurden.

In der Vorbereitung des Marktstarts des neuen iPhone 6 habe allerdings fast jeder Vierte der untersuchten Betriebe im September 2014 Probleme gehabt, die vorgeschriebene Zahl von maximal 60 Arbeitsstunden pro Woche einzuhalten. Im Dezember lag der Anteil der Arbeiter mit 60 und mehr Wochenstunden wieder unter zehn Prozent. Im Schnitt sei bei Zulieferern unter 49 Stunden pro Woche gearbeitet worden. Apple beobachtete für die Auswertung die Arbeitsstunden von 1,1 Millionen Beschäftigten pro Woche.

Die für westliche Verhältnisse langen, in China aber durchaus üblichen Arbeitszeiten waren in der Vergangenheit immer wieder von westlichen Gewerkschaften kritisiert worden.

Apple hatte die Inspektionen bei Zulieferern in den vergangenen Jahren massiv ausgeweitet. 2013 waren es noch 451 Kontrollen gewesen, im Vergleich zu 2012 wurde die Zahl im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im Jahr des iPhone-Starts 2007 hatte es nur 39 Inspektionen gegeben. Jetzt erschienen die Prüfer allein 40 Mal unangemeldet. Irgendwelche Verstöße würden bei jeder einzelnen Überprüfung festgestellt. Die Zusammenarbeit mit bisher 18 Zulieferern sei wegen wiederholter Vergehen beendet worden.

In 18 Betrieben seien Mitarbeiter unter dem lokal vorgeschriebenen Mindestgehalt bezahlt worden, den Betroffenen seien 24 000 Dollar erstattet worden.

Die zurückgezahlten knapp vier Millionen Dollar Vermittlungsgebühren gingen an rund 4500 Arbeiter, hieß es. Insgesamt seien auf diese Weise seit Beginn des Programms 2008 mehr als 30 000 Arbeitern knapp 21 Millionen Dollar erstattet worden.

In dem Bericht nimmt Apple auch Stellung dazu, woher der Konzern seine Rohstoffe bezieht. Ziel eines im Jahr 2011 gestarteten Programms ist es, komplett auf Mineralien zu verzichten, die in Konfliktregionen gefördert oder verarbeitet werden. Zu vier Erzhütten habe man die Geschäftsbeziehungen aufgeben müssen, weil sie sich einer unabhängigen Überprüfung der Standards verweigert hätten, sagte Williams. Tantal-Erze wie Tantalit und Coltan werden teilweise als sogenannte Konfliktmineralien eingestuft, da die Förderminen in bestimmten Teilen der Demokratischen Republik Kongo von Rebellen kontrolliert werden. Diese Betriebe stehen im Verdacht, Menschenrechtsverletzungen mitzufinanzieren.

In 134 Betrieben seien die Luftemissionen in der Produktion nicht ausreichend überwacht worden, hieß es in dem Bericht außerdem. An sieben Standorten sei Wasser ungereinigt abgleitet worden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.