BERGHEIM/KÖLN (dpa-AFX) - Beschäftigte von Kohle- und Gaskraftwerken in ganz Deutschland machen wegen der schwierigen Lage ihrer Standorte Druck auf die Energiepolitik. Bundesweit protestierten am Mittwoch nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 30 000 Mitarbeiter für den Erhalt der Stromerzeugung aus fossilen Energien mit Tausenden von Jobs.
"Wir brauchen auf absehbare Zeit auch die Braunkohle-Verstromung", sagte der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske auf einer Veranstaltung am RWE F:RWE-Standort Bergheim-Niederaußem im rheinischen Braunkohlerevier. Die konventionelle Produktion werde sich aber in Richtung Reserve entwickeln.
Im Schulterschluss mit vielen Unternehmen und Verbänden fordert Verdi zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland ein Bezahlmodell für konventionell erzeugten Strom. Sonst seien 20 000 von insgesamt 60 000 Jobs in der Branche gefährdet. Über den Aufbau eines sogenannten Kapazitätsmarktes wird seit langem gestritten.
Durch den kräftigen Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energien ist Strom aus Kohle und Gas stark unter Druck geraten. Rund zwei Drittel der Anlagen sollen derzeit kein Geld mehr verdienen.tb